Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität
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Bausteine zur Vermittlung akademischer Schreibkompetenz<br />
Thesenpapieren sowie das Schreiben von Klausuren werden besprochen und<br />
trainiert. Wissenschaftssprachliche Strukturen und Redemittel werden wie<strong>der</strong>holt,<br />
beson<strong>der</strong>e Schwerpunkte sind die Erweiterung <strong>der</strong> Ausdrucksmittel und Übungen<br />
zum eigenständigen wissenschaftlichen Formulieren. 3<br />
Der C2-Kurs Wissenschaftssprache und wissenschaftliches Schreiben, Schwerpunktkurs<br />
Abschlussarbeiten bereitet Studierende gezielt auf das Verfassen einer umf<strong>an</strong>greicheren<br />
Abschlussarbeit vor und setzt die Kenntnisse des C1-Niveaus o<strong>der</strong> Erfahrungen<br />
im Erstellen von Seminararbeiten voraus. Die Textsorte Abschlussarbeit<br />
o<strong>der</strong> größere Hausarbeit wird hier in ihrer Gesamtheit zum Unterrichtsgegenst<strong>an</strong>d.<br />
Schreibh<strong>an</strong>dlungen wie Zusammenfassen, Zitieren, Paraphrasieren und Argumentieren,<br />
die bereits auf C1-Niveau geübt werden, werden zur Gestaltung eines<br />
zusammenhängenden Textes genutzt. Das Verarbeiten unterschiedlicher Quellen<br />
mit fachwissenschaftlichem Bezug in zusammenhängen<strong>der</strong> Darstellung sowie das<br />
Verfassen einer begründeten Stellungnahme und eines abschließenden Resümees<br />
bilden somit den Schwerpunkt des Kurses. Daher wird im Hinblick auf wissenschaftssprachliche<br />
Strukturen insbeson<strong>der</strong>e das Erarbeiten textgrammatischer<br />
Aspekte zur kohärenten und glie<strong>der</strong>nden Gestaltung von Texten beh<strong>an</strong>delt. Darüber<br />
hinaus wird das Anwenden wissenschaftlicher Redemittel geübt, im Mittelpunkt<br />
steht das Erfassen und Ausdrücken von Bedeutungsnu<strong>an</strong>cen. Der Kurs wird<br />
überwiegend mit selbst erstellten Materialien durchgeführt, da bisher nicht im<br />
ausreichenden Maße geeignete Materialien vorh<strong>an</strong>den sind.<br />
Insgesamt zielt das Kursprogramm darauf ab, ausländischen Studierenden den Erwerb<br />
von Kenntnissen über die Beson<strong>der</strong>heiten wissenschaftlicher Textsorten und<br />
die Merkmale <strong>der</strong> Wissenschaftssprache zu ermöglichen. Diese Kenntnisse sollen<br />
im Anwendungsbezug gefestigt werden, sodass die Studierenden eine akademische<br />
Schreibkompetenz auf- und ausbauen können. So wird beispielsweise im B2+-<br />
Kurs berücksichtigt, dass Studierende aus den studienvorbereitenden Deutschkursen<br />
gute grammatische Kenntnisse zur Konstruktion von Nominalphrasen o<strong>der</strong><br />
Passivsätzen mitbringen, dass aber die praktische Anwendung in eigenen Texten<br />
und <strong>der</strong> Gebrauch im wissenschaftlichen Kontext, wie etwa bei <strong>der</strong> Erstellung<br />
einer Glie<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> dem Verfassen einer Einleitung, geübt werden muss. Die<br />
Überbrückung dieser Diskrep<strong>an</strong>z zwischen Sprachwissen und Sprachkönnen steht auch<br />
auf C1-Niveau im Vor<strong>der</strong>grund. Dies erfor<strong>der</strong>t „eine integrierte Arbeit <strong>an</strong> den<br />
Fertigkeiten Lesen und Schreiben im Sprachunterricht“ wie sie von Thonhauser<br />
(2008: 15) zur Vermittlung von Textkompetenz vorgeschlagen wird. „Textkompetenz<br />
zeigt sich in <strong>der</strong> Fähigkeit, die kommunikativen Möglichkeiten des schriftlichen<br />
Sprachgebrauchs zu nutzen“ (ebd.: 18). Dies betrifft in <strong>der</strong> Wissenschaftssprache<br />
zum Beispiel die Verwendung von Redemitteln zur Einleitung von Zitaten<br />
und Paraphrasen, die erst in den aktiven Sprachgebrauch übernommen werden<br />
3 Weitere im C1-Kurs eingesetzte Materialien sind beispielsweise Buscha (2005), Stickel-Wolf/Wolf<br />
(2006), Mehlhorn (2005), Kornmeier (2008), Schade (<strong>2009</strong>), Esselborn-Krumbiegel (2008), unveröffentlichte<br />
Materialien aus dem Sprachbegleitprogramm für internationale Studierende <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
Bielefeld sowie selbst erstellte Materialien.<br />
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