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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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200<br />

Heike Br<strong>an</strong>dl<br />

die Aufmerksamkeit und Energie des Ratsuchenden in die nahe Zukunft, d.h. das<br />

Ende <strong>der</strong> Beratungsstunde und auf die Lösung <strong>der</strong> aktuellen Schreibaufgabe gelenkt.<br />

Der Studierende verlässt die Beratung mit einem fassbaren Ergebnis, so dass<br />

selbstständig weitergeschrieben werden k<strong>an</strong>n.<br />

<strong>2.</strong> Utilisation (Nutzung aller Ressourcen und Kompetenzen des Ratsuchenden)<br />

bzw. Ressourcen- statt Defizitorientierung<br />

Der Berater unterstützt den Schreibenden dabei, alle bereits vorh<strong>an</strong>denen Wissenswie<br />

Sprach- und Prozesskompetenzen für die Lösung des Problems einzusetzen,<br />

z.B. durch Rückgriff auf bereits bewährte L1- / L2-Schreibstrategien und -Vorgehensweisen.<br />

Es können jedoch auch Ressourcen aktiviert werden, die außerhalb<br />

<strong>der</strong> Schreibaufgabe liegen, aber dazu dienen, den Problemlösungswillen und die<br />

Konzentration auf die Studienleistung zu erhöhen (z.B. die erfolgreiche Sprachlernbiographie,<br />

bereits best<strong>an</strong>dene Leistungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen im Studium in Erinnerung<br />

rufen, aber auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Aktivitäten wie Musizieren, Kontakte pflegen etc.).<br />

<strong>3.</strong> Konstruktivität (Umdeutung <strong>der</strong> Sichtweise von <strong>der</strong> Problemorientierung zur<br />

Lösungsorientierung)<br />

Dies beinhaltet in <strong>der</strong> Schreibberatungspraxis Aufklärung darüber, dass Fragen und<br />

Krisen im Schreibprozess nicht zu vermeiden, aber dennoch kein Zeichen individuellen<br />

Versagens sind. Dieser Perspektivenwechsel wirkt negativen Selbstzuschreibungen<br />

entgegen und steigert die Motivation für die weitere Arbeit. Auch die<br />

Selbsteinschätzung und –bewertung <strong>der</strong> eigenen fremdsprachlichen Schreibleistung<br />

bedarf immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Korrektur“, indem nicht nur das „Unvollständige“ und<br />

Fehlerhafte, son<strong>der</strong>n auch das bereits Gelungene und erreichte thematisiert wird.<br />

4. Verän<strong>der</strong>ung<br />

Die Problemlösung - also das Schreiben des Textes - beinhaltet Verän<strong>der</strong>ung (Lernen),<br />

die in <strong>der</strong> Regel schon durch das Aufsuchen <strong>der</strong> Schreibberatung eingetreten<br />

ist und eigendynamisch den Lösungsprozess, also die Überarbeitung und Fertigstellung<br />

<strong>der</strong> schriftlichen Studienleistung in G<strong>an</strong>g setzt. Gleichzeitig erschließt sich<br />

<strong>der</strong> Ratsuchende einen neuen Lernort und erwirbt im Dialog mit dem Schreibexperten<br />

vielfältiges Wissen, das zu Erfüllung akademischer Schreib<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

5. Minimalintervention<br />

Die fremdsprachliche Schreibberatung hat das primäre Ziel, so wenig wie möglich,<br />

aber so viel wie nötig zu beraten. Dies ist nicht allein hinsichtlich des hohen Zeitaufw<strong>an</strong>ds<br />

für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung sinnvoll. Vielmehr<br />

verdeutlicht es das Prinzip <strong>der</strong> Eigenständigkeit und Selbstständigkeit des internationalen<br />

Studierenden für den eigenen Lernweg und verfällt nicht dem Anspruch,

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