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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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12<br />

Dorothee Kaiser<br />

� Was bringen deutsche und internationale Studierende <strong>an</strong> Schreiberfahrungen<br />

und Textsortenkompetenzen mit, und wie können<br />

sie genutzt werden?<br />

� Was k<strong>an</strong>n die kontrastive Textsortenlinguistik allgemein zum<br />

Erwerb wissenschaftlicher Schreibkompetenzen in <strong>der</strong> Fremdsprache<br />

beitragen?<br />

Neben grundsätzlichen Überlegungen zur kontrastiven Textsortenlinguistik sollen<br />

am Beispiel <strong>der</strong> Seminararbeit und des Essay (ensayo) prototypische Textsorten aus<br />

verschiedenen Wissenschaftstraditionen beschrieben werden, um die kulturelle Geprägtheit<br />

dieser Textsorten im Hinblick auf Textstruktur, Stil und den Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Quellen bewusst zu machen und die typisch deutschen Merkmale herauszuarbeiten.<br />

Es schließen sich Überlegungen <strong>an</strong>, auf welche Weise die wissenschaftliche<br />

Schreibkompetenz deutscher und internationaler Studieren<strong>der</strong> im Bereich <strong>der</strong><br />

Textsortenkompetenz stärker geför<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n.<br />

2 Kontrastive Textsortenlinguistik in <strong>der</strong><br />

Wissenschaftssprache<br />

<strong>2.</strong>1 Kulturelle Geprägtheit wissenschaftlicher Textsorten<br />

Als einer <strong>der</strong> ersten beschrieb Galtung kulturelle Unterschiede im wissenschaftlichen<br />

Stil in Europa (Galtung 1985). Auch Clyne (1991) und D<strong>an</strong>neberg/Nie<strong>der</strong>hauser<br />

(1998) zeigten kulturelle und fachspezifische Unterschiede wissenschaftlicher<br />

Darstellungsformen. Es folgten etliche kontrastive Untersuchungen zur<br />

Wissenschaftssprache, die vor allem die Textstruktur und den Stil zum Gegenst<strong>an</strong>d<br />

hatten, aber auch die Haltung des Autors zu seinem Text o<strong>der</strong> den Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Quellen (z.B. Sachtleber 1993, Adamzik 2001, Kaiser 2002). Diese Untersuchungen<br />

befassen sich meist mit g<strong>an</strong>z bestimmten Textsorten, wie z.B. <strong>der</strong><br />

Seminararbeit (vgl. Eßer 1997 o<strong>der</strong> Kaiser 2008). Zentrale Textsorten wie zum<br />

Beispiel <strong>der</strong> wissenschaftliche Artikel sind auch innerhalb ihrer jeweiligen Kultur<br />

ausführlich beschrieben worden (vgl. Graefen 1997).<br />

Aktuelle internationale Projekte arbeiten <strong>der</strong>zeit <strong>an</strong> einer umf<strong>an</strong>greichen Systematisierung<br />

wissenschaftlicher Textsorten innerhalb Europas, so etwa das Projekt<br />

„The Europe<strong>an</strong> Research Network on learning to write effectively (ERN-LWE)“ 1.<br />

Ziele dieses Projekts sind die Erstellung nationaler Profile und <strong>der</strong> Vergleich<br />

wissenschaftlicher Schreibtraditionen innerhalb Europas für eine bessere Vergleichbarkeit<br />

von Studienleistungen in den einzelnen Län<strong>der</strong>n. Was bisher<br />

1 Das ist ein Teilprojekt des COST-Projekts <strong>der</strong> EU zum Thema „Europe<strong>an</strong> Cooperation in the field<br />

of Scientific <strong>an</strong>d Technical Research“, COST Action IS0703, zu dem im April <strong>2009</strong> in Barcelona<br />

eine Tagung durchgeführt wurde.

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