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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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Claudia Einig<br />

müssen. In den C1-Modulen gemachte Erfahrungen zeigen, dass ausländische Studierende<br />

selbstverständlich Verbformen wie stellt dar, <strong>an</strong>alysiert, untersucht, behauptet,<br />

fasst zusammen, führt aus … kennen, ihnen aber die Übertragung in den eigenen<br />

Text, die eine Analyse <strong>der</strong> Schreibh<strong>an</strong>dlung des zitierten Autoren voraussetzt,<br />

häufig nicht gelingt. Es werden vertrautere, bedeutungsschwache Verben wie<br />

schreibt, meint, es geht um bevorzugt, die wissenschaftssprachlich nicht <strong>an</strong>gemessen<br />

sind. Eine wichtige Zielsetzung in den Kursen ist es, ein Bewusstsein für diese<br />

Unterschiede zu vermitteln und gleichzeitig Techniken <strong>an</strong>zubieten, über die Studierende<br />

wissenschaftliche Texte sprachlich <strong>an</strong>alysieren und zur Verbesserung ihrer<br />

eigenen Sprachproduktion auswerten können. 4 Die Ausrichtung auf die Praxis des<br />

akademischen Schreibens steht damit in allen Kursen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die Kurse bieten somit ein umf<strong>an</strong>greiches und intensives Programm, das Studierenden<br />

zunehmend Sicherheit und Eigenständigkeit in <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> schriftlichen<br />

Wissenschaftssprache geben soll. Problematisch ist, dass viele Studierende<br />

einen Kurs, <strong>der</strong> vier Semesterwochenstunden umfasst, zeitlich als eine große Belastung<br />

empfinden. Dies lässt sich beispielsweise aus immer wie<strong>der</strong>kehrenden Anfragen<br />

schließen, ob eine Anmeldung auch nur zur Hälfte des Sprachkurses möglich<br />

sei. Damit Studierende nicht <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> ohnehin schon hohen Studienbelastung<br />

auf die gewünschte sprachliche Unterstützung verzichten, wurden die Sprachmodule<br />

von Beginn <strong>an</strong> alternativ in den Semesterferien als Kompaktkurse <strong>an</strong>geboten.<br />

Ein weit wichtigerer Schritt war aber, dass die DaF-Kurse als studienrelev<strong>an</strong>te<br />

Leistung in Bachelorstudiengänge implementiert werden konnten, sodass Studierende<br />

für die Teilnahme und das erfolgreiche Bestehen eines DaF-Moduls zur<br />

Wissenschaftssprache 6 ECTS als Studienleistung verbuchen können. Dies war<br />

möglich im Rahmen eines neu aufgebauten Sprachkursprogramms, über das das<br />

Sprachlernzentrum den BA-Studierenden <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Bonn kommunikativ<br />

ausgerichtete Sprachmodule für Sprachen wie Englisch, Sp<strong>an</strong>isch, Türkisch, Arabisch,<br />

Chinesisch, Jap<strong>an</strong>isch, Norwegisch und Deutsch als Fremdsprache als Wahlpflichtver<strong>an</strong>staltung<br />

<strong>an</strong>bietet. Damit sind auch die DaF-Module zur Wissenschaftssprache<br />

für ausländische Studierende als so gen<strong>an</strong>nte Schlüsselkompetenz im Studium<br />

<strong>an</strong>rechenbar. Alle Kurse beruhen auf einem Konzept, das 60 Unterrichtseinheiten<br />

Sprachkurs, eine regelmäßige, 14 Unterrichtseinheiten umfassende Lernbegleitung<br />

durch studentische Tutorinnen und Tutoren sowie zusätzliche Lerneinheiten<br />

auf einer elektronischen Lernplattform beinhaltet. Als Studienleistung<br />

werden das Führen des Europäischen Sprachenportfolios und das Bestehen <strong>der</strong><br />

Modulabschlussklausur verl<strong>an</strong>gt. Die Verbuchbarkeit als Studienleistung ist ein<br />

wichtiger Anreiz für ausländische Studierende, die im eng geschnürten Korsett <strong>der</strong><br />

BA-Studiengänge mit <strong>der</strong> Ressource Zeit sorgsam umgehen müssen. Darüber<br />

hinaus ist es möglich, durch die einheitlichen und vergleichbaren Ansprüche <strong>an</strong><br />

4 Vgl. zur allgemeinen Bedeutung eines solchen Sprachbewusstseins von Lernerinnen und Lernern in<br />

<strong>der</strong> Anwendungspraxis des Fremdsprachenunterrichts auch: Gnutzm<strong>an</strong>n (2003: 333-338).

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