Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität
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MasterYourThesis: Konzept zur integrierten Sprachlern- und Schreibberatung<br />
als die <strong>der</strong> Schreibberatungen ist darauf zurückzuführen, dass für die Sprachlernberatung<br />
lediglich eine Tutorin zur Verfügung st<strong>an</strong>d, für die Schreibberatung<br />
hingegen zwei.<br />
<strong>2.</strong>2 Beratungsschwerpunkte<br />
In den Sprachlernberatungen wollten die Ratsuchenden bei allen vier Sprachfertigkeiten<br />
(Hör- und Leseverstehen, Sprechen und Schreiben) Hilfe und Ratschläge<br />
erhalten. Dabei meinten sie nicht nur studienbezogene Fertigkeiten wie das Lernen<br />
von Fachtermini o<strong>der</strong> das Verstehen von Vorlesungen, son<strong>der</strong>n sie wollten ihr<br />
Deutsch auch im Hinblick auf die Alltagskommunikation verbessern. So äußerten<br />
viele Ratsuchende den Wunsch, mit Deutsch-Muttersprachlern „g<strong>an</strong>z normal“<br />
kommunizieren und besser am sozialen Leben teilnehmen zu können.<br />
In den Schreibberatungen variierten zum einen die Textsorten, <strong>an</strong> denen die Ratsuchenden<br />
schrieben, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en die Problemschwerpunkte. So kamen die Ratsuchenden<br />
sowohl mit Abschlussarbeiten als auch mit „Zwischentexten“ wie Hausarbeiten<br />
und Exposés. In den Beratungen besprochene Schwerpunkte waren z.B.<br />
Fragen zur Wissenschaftlichkeit und zu formalen Anfor<strong>der</strong>ungen (Zitierkonventionen,<br />
Literatur- und Inhaltsverzeichnis etc.) sowie Schwierigkeiten beim Strukturieren,<br />
sprachlichen Überarbeiten und Org<strong>an</strong>isieren des gesamten Arbeitsprozesses.<br />
3 Mögliche Ursachen <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Ratsuchenden<br />
Aus unseren Beobachtungen und <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Beratungsprotokolle ziehen<br />
wir Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Ursachen <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Ratsuchenden,<br />
die sich zum Studienende hin zunehmend als Schreibprobleme m<strong>an</strong>ifestieren.<br />
Dabei können wir zum einen Beobachtungen, die in <strong>der</strong> Literatur beschrieben<br />
werden, bestätigen und zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en drei Thesen im Hinblick auf die Problemursachen<br />
ableiten.<br />
Bestätigt sehen wir die folgenden zwei Beobachtungen:<br />
1. Ausländische Studierende neigen dazu, ihre Schreibprobleme auf ihre m<strong>an</strong>gelnden<br />
Sprachfähigkeiten in <strong>der</strong> Fremdsprache Deutsch zurückzuführen (vgl. Büker<br />
1998). Tatsächlich ist <strong>der</strong> Prozess des fremdsprachlichen Schreibens im Vergleich<br />
zum muttersprachlichen Schreiben stärker durch folgende Merkmale gekennzeichnet<br />
(vgl. Büker 1998, Eßer 1997, Kaiser 2003, Mehlhorn 2005, Krings 1989, Silva<br />
1993):<br />
� Häufiges Suchen (oft im Wörterbuch) nach fremdsprachlichen Ausdrücken<br />
und Strukturen, wodurch es zu starker kognitiver Belastung<br />
kommt und <strong>der</strong> Schreibfluss ins Stocken gerät,<br />
� Fehlen von Textschemata für den fremdkulturellen Kontext,<br />
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