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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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88<br />

Martin L<strong>an</strong>ge<br />

vergieren (z.B. Verwendung eines gemischten Systems aus römischen und<br />

arabischen Zahlen im Gegensatz zur sich immer stärker durchsetzenden dezimalen<br />

Nummerierung). 3 Dadurch soll bewusst gemacht werden, dass es zum Teil<br />

fachspezifische Normen für die Nummerierung gibt, Juristen etwa <strong>an</strong><strong>der</strong>e Formen<br />

verwenden als Mediziner, etc.<br />

Im Plenum werden d<strong>an</strong>n die Ergebnisse <strong>der</strong> Partnerarbeit gesammelt und <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Tafel festgehalten. Auf Anhieb werden gen<strong>an</strong>nt: Seitenzahlen, die Nummerierung<br />

<strong>der</strong> Kapitel, satztypographische Elemente wie Einrückungen und ggf. Fettdruck<br />

o<strong>der</strong> Kapitälchen bei Zwischenüberschriften etc. Ein g<strong>an</strong>z wesentliches Stilelement<br />

<strong>der</strong> Textform „Glie<strong>der</strong>ung“ wird oft nicht sofort erk<strong>an</strong>nt, k<strong>an</strong>n aber durch lenkende<br />

Fragen ins Bewusstsein gerückt werden, wie: „Was fällt Ihnen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Wortarten auf?“. Spätestens jetzt fällt den Teilnehmenden die Absenz von<br />

Verben auf, stattdessen erkennen sie eine Häufung nominaler Formen. An dieser<br />

Stelle bietet es sich <strong>an</strong>, den Terminus „Nominalstil“ einzuführen, <strong>der</strong> ja eines <strong>der</strong><br />

wesentlichen Kennzeichen für die Form <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung ist.<br />

Unabhängig davon, ob die Teilnehmenden ihren Sprachnachweis nun mittels <strong>der</strong><br />

DSH o<strong>der</strong> des TestDaF 4 absolviert haben, ist ihnen das Umformen von Verben<br />

o<strong>der</strong> verbaler Gruppen in Form von Nominalisierungen bereits aus entsprechenden<br />

Vorbereitungskursen vertraut. War die Form <strong>der</strong> Nominalisierung aber bis<br />

dahin lediglich als Teilaufgabe zur Erl<strong>an</strong>gung einer vorgegebenen Prüfungsform<br />

wahrgenommen worden (etwa beim Prüfungsteil „Wissenschaftliche Strukturen“<br />

<strong>der</strong> DSH), so erfahren die Lernenden nunmehr, dass das zuvor Gelernte tatsächlich<br />

einen Anwendungsbezug im Studienalltag hat und in <strong>der</strong> Textform „Glie<strong>der</strong>ung“<br />

die Norm bildet. Die nunmehr als „Nominalstil“ ben<strong>an</strong>nte Form wird<br />

d<strong>an</strong>ach <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines praktischen Beispiels beschrieben, eine Strategie zu seiner<br />

Anwendung erarbeitet und durch eine Reihe von Aufgaben eingeübt.<br />

3 Das Übungsblatt<br />

Ein entsprechendes Übungsblatt wird präsentiert, dessen l<strong>an</strong>deskundlicher Gegenst<strong>an</strong>d<br />

– hier die Stadt Lübeck – den Teilnehmenden oft schon durch entsprechende<br />

Exkursionen in geographischer Nähe zu Kiel bek<strong>an</strong>nt ist, die vom International<br />

Center (Ausl<strong>an</strong>dsamt) <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>an</strong>geboten werden. Die Sachinformationen<br />

des Textes stützen sich auf die Internetseiten <strong>der</strong> populärwissenschaftlichen TV-<br />

Sendung „Schätze <strong>der</strong> Welt“ (3Sat), die in unterrichtsfreundlicher Länge von ca. 14<br />

Minuten diverse UNESCO-Welterbe-Stätten vorstellt. Es bietet sich für den<br />

Unterricht in studienbegleitenden Kursen <strong>an</strong>, ggf. ein Kulturdenkmal aus <strong>der</strong><br />

3 Vgl. etwa die Beispiele bei Paetzel (2001: 94-96).<br />

4 Auf weitere <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Formen des Sprachnachweises vor Aufnahme eines Fachstudiums durch<br />

Bewerber/innen mit ausländischem Bildungsabschluss gehe ich <strong>an</strong> dieser Stelle nicht ein. Es ist<br />

davon auszugehen, dass in <strong>der</strong> Regel auch den Absolventen <strong>an</strong><strong>der</strong>er Prüfungen die Operationsform<br />

„Nominalisierung“ im Rahmen ihrer sprachlichen Ausbildung begegnet ist und sie diese sehr wahrscheinlich<br />

immer wie<strong>der</strong> auch geübt haben.

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