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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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Simone Schie<strong>der</strong>mair/Kathrin Spreen<br />

die Forschungsmethode und das Forschungsmaterial machen k<strong>an</strong>n. 5 Viele unserer<br />

internationalen Doktor<strong>an</strong>dInnen sehen die Funktion <strong>der</strong> Einleitung dagegen darin,<br />

„den Leser für das Thema zu gewinnen“, eher allgemeine Aussagen zum Themenbereich<br />

<strong>der</strong> Dissertation zu machen, einen „schönen“, nicht einen „trockenen<br />

wissenschaftlichen“ Einstieg in die Arbeit zu geben. Denn wenn m<strong>an</strong> wissen will,<br />

ob die Arbeit für einen relev<strong>an</strong>t ist, lese m<strong>an</strong> nicht die Einleitung, son<strong>der</strong>n das erste<br />

Kapitel (vgl. Textbeispiel 3 unter Punkt 5.3). Unzureichendes Textartenwissen ist<br />

nicht nur in Bezug auf die Dissertation zu bemerken, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

universitären Texten, die die Teilnehmenden einreichen, wie z.B. Abstract, Exposé.<br />

Hier m<strong>an</strong>gelt es häufig <strong>an</strong> Strategien, sich das fehlende Wissen <strong>an</strong>zueignen, wie z.B.<br />

bei BetreuerInnen und KommilitonInnen nachzufragen, im Internet zu<br />

recherchieren, Ratgeberliteratur her<strong>an</strong>zuziehen.<br />

Zweitens sind viele auch mit dem im deutschen Wissenschaftsbetrieb üblichen<br />

Umg<strong>an</strong>g mit dem Zitieren nicht vertraut. Das betrifft sowohl die unterschiedlichen<br />

Formen als auch die unterschiedlichen Funktionen des Zitierens. Ein wichtiger<br />

Aspekt, zu dem es stets viele Nachfragen gibt, ist auch die formale Seite des<br />

Zitierens (vgl. Textbeispiel 1 und 2 unter Punkt 5.3).<br />

Drittens werden von den Promovierenden insbeson<strong>der</strong>e die Hinweise zum inhaltlichen<br />

Aufbau <strong>der</strong> eigenen Texte sehr geschätzt. Hier geht es um den logischen<br />

Argumentationsaufbau, um das Vermeiden unnötiger Wie<strong>der</strong>holungen, um die<br />

präzise Darstellung des eigenen Vorgehens, um den Umg<strong>an</strong>g mit Fachbegriffen<br />

u.ä. (vgl. Textbeispiel 1 und 3 unter Punkt 5.3). Das ist nicht zu verwechseln mit<br />

<strong>der</strong> fachlichen Betreuung, die natürlich nur FachkollegInnen bzw. die Betreuer-<br />

Innen <strong>der</strong> Doktorarbeit leisten können. H<strong>an</strong>delt es sich um fachliche Probleme, so<br />

dass wir als SprachberaterInnen <strong>an</strong> unsere Grenzen kommen, ermuntern wir die<br />

Teilnehmenden, Hilfestellung bei den BetreuerInnen zu suchen, notfalls diese auch<br />

einzufor<strong>der</strong>n. Wir stellen uns nicht vermittelnd zwischen Betreuende und Promovierende,<br />

son<strong>der</strong>n for<strong>der</strong>n unsere TeilnehmerInnen auf, selbst aktiv zu werden.<br />

Selbstständig die Initiative ergreifen zu können, sehen wir als eine von den<br />

BetreuerInnen erwartete und gefor<strong>der</strong>te Fähigkeit, die unabdingbar für eine<br />

funktionierende Kommunikation im Forschungsbetrieb ist.<br />

5 Zur Unterrichtspraxis<br />

5.1 Techniken des wissenschaftlichen Schreibens<br />

Die Unterrichtseinheiten, die unter diesem Titel laufen, sollen verschiedenen<br />

Zwecken dienen. Im ersten Teil <strong>der</strong> Unterrichtseinheiten zu den „Techniken des<br />

5 Vgl. hierzu die Ausführungen zur Einleitung in <strong>der</strong> einschlägigen Ratgeberliteratur wie z.B. Kruse<br />

(2002: 239), Fr<strong>an</strong>ck (2004: 49-57), Esselborn-Krumbiegel (2008: 148-155), Beinke/Brinkschulte/<br />

Bunn/Thürmer (2008: 41-47); speziell für Juristen: Möllers (2005: 87f.); speziell für Politikwissenschaftler:<br />

Stykow/Daase/MacKenzie/Moosauer (<strong>2009</strong>: 184f.).

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