Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität
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Claudia Riemer<br />
Das Angebot sah damals semesterbegleitende Fachsprachentutorien für internationale<br />
Studierende unterschiedlicher Fakultäten vor, außerdem Module zu Studientechniken<br />
(z.B. Workshops zu Strategien zum Lesen wissenschaftlicher Texte, zum<br />
akademisches Schreiben, Verstehen von Vorlesungen, Diskutieren, Halten von<br />
Referaten); zusätzlich gab es Beratungs<strong>an</strong>gebote zu mündlichen Studienleistungen<br />
und zu wissenschaftlichem Schreiben. Mit diesem Angebot wurde auf folgende<br />
Ausg<strong>an</strong>gslage reagiert (Zitat aus dem Projektbericht 1999) – die sich heute nicht<br />
wesentlich <strong>an</strong><strong>der</strong>s darstellt:<br />
Immer wie<strong>der</strong> zeigte und zeigt sich jedoch, daß ausländische Studierende<br />
neben […] Schwierigkeiten im sozialen Bereich und <strong>der</strong> Studienorg<strong>an</strong>isation<br />
insbeson<strong>der</strong>e mit Problemen bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />
des Fachstudiums zu kämpfen haben. Die Ursachen hierfür sind vielfältig:<br />
Zuerst müssen sich ausländische Studierende in die jeweilige<br />
Fachsprache einarbeiten […]. Dazu müssen in- wie ausländische Studierende<br />
das Anfertigen von Leistungsnachweisen lernen, d.h., sie<br />
müssen die Kriterien für eine gelungene Hausarbeit o<strong>der</strong> Klausur, ein<br />
gutes Referat, einen konstruktiven Seminarbeitrag etc. kennenlernen<br />
und Vorgehensweisen entwickeln, mit denen sie diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllen können. Schwierig ist dies vor allem, weil es einerseits in den<br />
verschiedenen Fachstudiengängen keine/ kaum Ver<strong>an</strong>staltungen gibt,<br />
die systematisch in das wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben einführen<br />
und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits ausländische Studierende (<strong>an</strong><strong>der</strong>s als inländische)<br />
oft g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>e Vorstellungen darüber mitbringen, wie wissenschaftliche<br />
Leistungsnachweise <strong>an</strong>zufertigen sind. Sie sind in einem<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Bildungssystem einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bildungskultur sozialisiert<br />
worden, haben vielleicht schon ein Erststudium im Heimatl<strong>an</strong>d abgeschlossen,<br />
und es fällt ihnen von daher sehr schwer, sich ohne systematische<br />
Anleitung die deutschen wissenschaftlichen St<strong>an</strong>dards zu erschließen.<br />
Sprachliche, studientechnische, inhaltlich-fachliche, soziale<br />
und kulturelle Probleme treten allerdings nicht isoliert nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
auf, son<strong>der</strong>n verquicken sich häufig zu einem regelrechten Problemgeflecht,<br />
für dessen Lösung ausländische Studierende viel Zeit benötigen<br />
und die sie teilweise überfor<strong>der</strong>t.<br />
Im Hinblick auf die Annahme <strong>der</strong> ersten Angebote prägt PunktUm eine Erfahrung,<br />
die bis heute <strong>an</strong>hält: Die (individuelle) Schreibberatung wird „überr<strong>an</strong>nt“.<br />
Zurück zur Ausg<strong>an</strong>gssituation. PunktUm leistete viel Pionierarbeit, denn es gab<br />
noch keine bewährten Konzepte und Materialien, die übernommen werden konnten.<br />
Sie mussten aufwendig erst einmal erstellt, dokumentiert und evaluiert werden.<br />
Zwischen unterschiedlichen Zielgruppen musste differenziert werden: Regulär<br />
eingeschriebene internationale Studierende, Austauschstudierende, Doktor<strong>an</strong>dInnen<br />
und GastwissenschaftlerInnen fragten nach den Angeboten. Zentral für die