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Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität

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Ines Pal<strong>an</strong>d<br />

schaftlicher Arbeit dar. Eines <strong>der</strong> auffälligsten Merkmale von wissenschaftlichen<br />

Texten ist dabei die Intertextualität und explizite Bezugsherstellung zu Texten<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Autoren. So spricht Weinrich (1995: 3) neben einem „Publikationszw<strong>an</strong>g“<br />

für alle, die sich aktiv <strong>an</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft beteiligen, von einem „Rezeptions- und<br />

Kritikgebot“ (ebd.).<br />

Texte dienen vor allem <strong>der</strong> Speicherung, Sammlung, Darstellung und Systematisierung<br />

von Wissen sowie <strong>der</strong> Protokollierung, Beschreibung, Erläuterung und Interpretation<br />

empirischer Vorgehensweisen. Dabei ist das Ziel von Texten, Wissensaustausch<br />

und Kommunikation unter Wissenschaftlern sowie eine kritische Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

mit den Meinungen <strong>an</strong><strong>der</strong>er (vgl. Kruse 2001: 13f.) zu ermöglichen.<br />

Dem Schreiben als Prozess kommt also eine tragende Rolle im wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisprozess zu. Es bildet die Grundlage für die aktive Partizipation<br />

innerhalb <strong>der</strong> jeweiligen Wissenschaftsgemeinschaft und k<strong>an</strong>n als Konkretisierung<br />

verschiedenster wissenschaftlicher Kompetenzen betrachtet werden. Es gleicht<br />

somit einem „Prüfstein dafür, ob m<strong>an</strong> wissenschaftliches Denken, Argumentieren,<br />

Kommunizieren beherrscht und sich damit in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Gemeinschaft<br />

Gehör verschaffen k<strong>an</strong>n“ (Kruse 2001: 15). Demgegenüber kommt studentischem<br />

Schreiben während des Studiums hauptsächlich eine didaktische Funktion<br />

zur Einübung dieser komplexen Verfahren zu (vgl. Br<strong>an</strong>dl 2008: 154), es bewegt<br />

sich also in gewisser Weise im Bereich des „als ob“, losgelöst vom eigentlichen<br />

kommunikativen Zweck. Die Funktion studentischen Schreibens während des<br />

Studiums ist also zweierlei: Zum einem werden die nötigen Techniken eingeübt<br />

und <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en wird darüber die Beherrschung des je nach Semester<br />

erwarteten Wissens und die Umsetzung in einer wissenschaftlichen Arbeit nachgewiesen.<br />

2 Anfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Textproduktion<br />

Das Schreiben im engeren Sinne ist nur ein Teil des komplexen Prozesses <strong>der</strong><br />

Textproduktion, welcher – verst<strong>an</strong>den als (Lern-)Prozess <strong>der</strong> aktiven Wissens<strong>an</strong>eignung<br />

– immer auch eine kognitive, motivationale, emotionale und soziale Dimension<br />

beinhaltet.<br />

Folgende wissenschaftssprachliche und arbeitstechnische Anfor<strong>der</strong>ungen werden<br />

dabei <strong>an</strong> die Studierenden gestellt (vgl. Br<strong>an</strong>dl 2008: 154f., Kruse 2001: 14f., Roche<br />

2008a: 194):<br />

� Themenfindung und -eingrenzung, Entwicklung einer Fragestellung<br />

� Arbeitsorg<strong>an</strong>isation und Zeitpl<strong>an</strong>ung<br />

� kritisch kompetente und selbständige Aneignung des nötigen Wissens<br />

durch aktive Literaturrezeption (Lesen, Exzerpieren, Einschätzen und<br />

Auswerten, Speichern und Ordnen)

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