Preisfrage 2001 - Die Junge Akademie
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Tabelle 2:<br />
Wettervariablen mit signifikantem Einfluss auf der Stichprobenebene<br />
Name der Wettervariablen Signifikanter Einfluss einer Wettervariablen<br />
auf den Weltschmerz<br />
Wettervariable des Wettervariable des<br />
jeweils aktuellen Tages jeweiligen Vortages<br />
Temperatur nein ja<br />
Luftdruck nein ja<br />
Windstärke nein nein<br />
Niederschlag nein ja<br />
Sonnenstunden nein nein<br />
Als Ergebnis der Untersuchung kann festgehalten werden, dass sich<br />
für die Gesamtstichprobe ein extrem schwacher Einfluss des Wetters<br />
auf den Weltschmerz nachweisen ließ. Bei differenzierter Betrachtung<br />
der einzelnen Versuchspersonen zeigte sich, dass das Wetter auf den<br />
Weltschmerz eines Drittels der Personen einen großen Einfluss hatte,<br />
während sich bei zwei Dritteln kein signifikanter Einfluss nachweisen<br />
ließ. <strong>Die</strong>s passt zu den Befunden, die in den relativ wenigen vorhandenen<br />
Studien zum Einfluss des Tageswetters auf täglich erhobene<br />
psychologische Stimmungsmaße wiedergegeben werden. 27<br />
IV. Beantwortung der Frage ›Was ist es, das in uns schmerzt?‹<br />
<strong>Die</strong> Frage ›Was ist es, das in uns schmerzt?‹ wurde nacheinander als<br />
empirisch-quantitative, empirisch-qualitative und philosophisch-begriffliche<br />
Frage betrachtet und analysiert. Unter allen drei Perspektiven<br />
verwies die Frage auf wichtige Forschungsfelder und Einzelprobleme.<br />
Es zeigte sich aber auch, dass die Frage als Ganzes sich beim derzeitigen<br />
Stand der Forschung weder nach wissenschaftlichen noch nach<br />
philosophischen Kriterien befriedigend beantworten lässt.<br />
Angeregt von Wittgenstein, der in seinem Tractatus logico-philosophicus<br />
den sprachlich beantwortbaren wissenschaftlichen und philosophischen<br />
Fragen die nichtsprachlichen lebensweltlichen Probleme<br />
gegenüberstellt, wurde die Frage ›Was ist es, das in uns schmerzt?‹ als<br />
ein in Frageform gefasstes lebensweltliches Problem betrachtet. Es<br />
zeigte sich, das dies eine fruchtbare Perspektive ist. Denn immer, wenn<br />
etwas in uns schmerzt, müssen wir entscheiden, ob und wie wir auf<br />
den Schmerz reagieren wollen. <strong>Die</strong>s können wir aber nur tun, wenn<br />
wir für jeden Schmerz eine Antwort auf die Frage ›Was ist es, das in<br />
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