Preisfrage 2001 - Die Junge Akademie

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vergleichen.) So ähnlich kann man auch zeigen, dass es intersubjektiv (mit Hilfe der öffentlichen Sprache) vermittelbare spezielle Schmerztypen gibt. Nun stellt sich aber die Hauptfrage, ob diese unterschiedlichen Schmerztypen ein Merkmal gemeinsam haben, so dass man sie zu einer Klasse des Schmerzes (unabhängig von bestimmten Schmerzqualitäten) zusammenfassen kann. Welches Merkmal könnte das sein? Es muss an dieser Stelle ganz klar sein: Um eine solche Klassenbildung und um nichts anderes geht es in der Frage des alten Mannes. Es ist nicht möglich, die vorliegende Aussagefassung (4) gleichsam darauf herunterzukochen, dass man sich fragt, was bestimmte Schmerztypen ontologisch sind, was also z. B. die Klasse des Rückenschmerzes oder die Klasse des Weltschmerzes für Entitäten umfasst. Nach diesen engeren Klassen sollte ja nach Voraussetzung der kleinen Eingangsgeschichte gerade nicht gefragt werden. Aber was könnte den engeren Schmerzklassen gemeinsam sein? Eigentlich nur dies: Sie alle schmerzen. Wenn das Schmerzen aber das gemeinsame klassenbildende Merkmal der Gesamtklasse ›Schmerz‹ ist, dann kann es auf das große Schmerzproblem eigentlich nur eine Antwort geben, wenn es nicht mit dem kleinen Schmerzproblem identisch sein soll. VI. <strong>Die</strong> Antwort auf das große Schmerzproblem Allgemein kann man auf das große Schmerzproblem nur antworten: (5) Der Schmerz schmerzt. Oder besser: (5*) Unser Schmerz schmerzt. Es ist also unmöglich, eine material gehaltvolle generalisierte Antwort auf das große Schmerzproblem zu geben. Denn ›der Schmerz‹ ist nicht etwas, das in uns schmerzt. Es sei denn, es gäbe nur genau einen mit genau einer immer gleichen Qualität und Intensität. Aber das liegt nicht vor, wie wir an Hand der unterschiedlichen Schmerztypen früher gesehen haben. Das ist also die Antwort auf das große Schmerzproblem. Mehr nicht. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Antwort auf unser Problem formal einer Tautologie ähnelt (auch wenn sie im strengen Sinne der logischen Tautologie natürlich keine ist). Sie hat mit ihr immerhin gemeinsam, dass sie material leer ist, auch wenn sie scheinbar immer 58
wahr ist. Heidegger ist immer belächelt worden, dass er auf diese tautologischen Antworten hingewiesen hat. Aber Sätze wie ›die Dinge dingen‹, ›die Welt weltet‹, ›die Nähe nähert‹, ›die Sprache spricht‹ und ›das Nichts nichtet‹ wollen vielleicht gar nicht mehr, als einfach darauf aufmerksam zu machen, dass die Fragen, auf die sie die Antwort darstellen, Scheinfragen sind. Geben wir und der alte Mann uns also mit dem kleinen Schmerzproblem zufrieden. Denn wer will schon in der Hölle enden? 1 Divina Commedia, Inferno, canto 3, I. 1. 59
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erwachte ein Bewusstsein dafür, wi
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eben im wissenschaftlichen Kontext
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Schlechte in der Welt schwer bestim
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uns schmerzt?‹ finden. Dazu müss
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hatte gegen die größere Macht reb
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darüber willkürliche Verfügung,
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Bringt entfesselt er und maßlos tr
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