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Inhaltsverzeichnis - BSCW

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Masterarbeit Këngë për fëmijët e vegjel. Reime für kleine Kinder.<br />

Sprache ist also einerseits Produktion, andererseits Verständnis. Um ihre Bedeutung genauer zu illu-<br />

strieren und möglichst umfassend darzustellen, hilft eine Unterteilung in verschiedene Dimensionen<br />

nach Fendrich (vgl. 2000, S. 50f.):<br />

Es sind dies die Dimension des sozialen Austauschs (die pragmatisch-kommunikative Ebene), die<br />

Dimension der Bedeutung (semantisch-lexikalische Ebene), die Dimension der Aussprache (phone-<br />

tisch-phonologische Ebene), sowie die Dimension der Grammatik (syntaktisch-morphologische Ebe-<br />

ne).<br />

Nach Weinert wäre noch eine fünfte Dimension anzufügen, die rhythmisch-prosodische Dimension,<br />

welche sich auf die rhythmische Gliederung, die Betonungen und die Intonation (Sprachmelodie) be-<br />

zieht (vgl. Weinert et al., 2008, S. 98).<br />

Barbara Zollinger stellt die Entwicklung des Sprachverständnisses in einen engen Bezug zur Kommu-<br />

nikation und zum Spiel. Sie weist in diesem Zusammenhang auf die kindlichen Lernstrategien hin,<br />

welche sich im Laufe der Entwicklung verändern. Dabei steht die Abfolge des Erlernens von sprach-<br />

strukturellen Aspekten im Vordergrund. Beim Säugling sind die prosodischen und situationalen Bezü-<br />

ge von Bedeutung, später kommen semantische und lexikalische Aspekte dazu, danach die pragmati-<br />

schen Bezüge und erst ab vier Jahren rücken Syntax und Grammatik ins Zentrum (vgl. 2010, S. 6-9).<br />

4.3.3. Bedingungen und Risikofaktoren<br />

Laut Wendlandt liegen in der Zeitspanne zwischen null und sechs Jahren grösstenteils die Ursachen<br />

für eine verzögerte Sprachentwicklung (2006, S. 19).<br />

Wie in diesem Kapitel bereits beschrieben, ist die Sprachentwicklung von vielen Faktoren und Einflüs-<br />

sen abhängig. Nach Brügge, Mohs und Richter sind folgende Bereiche grundlegend für eine ungestör-<br />

te Sprachentwicklung:<br />

Das Hörvermögen, organische Voraussetzungen, die Motorik, die Wahrnehmung, das Sprachver-<br />

ständnis, die Sprechfreude, das sprachliche Vorbild, die Umweltbedingungen und das Spiel (vgl.<br />

2005, S. 12-15).<br />

Die Sprache ist in besonderem Masse anfällig für Entwicklungsstörungen. Kein anderer Bereich der<br />

kognitiven Entwicklung ist häufiger gestört als der sprachliche (vgl. Grimm, 2003, S.67).<br />

Immer wieder wird deshalb nach jenen Risikofaktoren gesucht, welche den Spracherwerb ungünstig<br />

beeinflussen.<br />

Ein Beispiel dafür ist Studie Prävalenz-Forschung: Zusammenfassung der Datenlage zu Sprachauffäl-<br />

ligkeiten bei Kindern von Jürgen Steiner. Er beschreibt folgende Risikofaktoren, welche zu einer SSES<br />

(umschriebene Sprachstörung ohne erkennbare Intelligenzdefizite) führen können:<br />

1. Frühgeburt<br />

2. Familiäre Disposition<br />

3. Störung der frühen Mutter-Kind-Interaktion<br />

4. Präferenz für elektronische Medien vor Büchern<br />

5. Psychische Instabilität der Eltern<br />

6. Fehlendes soziales Netz<br />

HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik. Departement 1. 2008-2011. Regula Wettstein 20

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