Inhaltsverzeichnis - BSCW
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Masterarbeit Këngë për fëmijët e vegjel. Reime für kleine Kinder.<br />
Sprachstrukturelle Aspekte<br />
Erzählstrukturen<br />
Zuerst wird klar gesagt, worum es geht: „Ich habe ein Pferd“. Mit dem Hihihi ist auch der Tierlaut be-<br />
kannt.<br />
Der Satz „trak e trak mein Pferd springt“ wird drei Mal wiederholt, dadurch geschieht eine Unterteilung<br />
des Reimes. Dazwischen wird beschrieben, was das Pferd macht, dass es aus Holz ist und einen<br />
Sattel bekommt. Auffällig sind die stark unterschiedlichen Zeilenlängen.<br />
Dramatik, Prosodie, Rhythmus<br />
Das zentrale Element dieses Kniereiterreimes ist das Geräusch „trak e trak“, welches den Rhythmus<br />
zum Reiten vorgibt und betont gesprochen wird. Die Dramatik bleibt während des ganzen Sprechens<br />
erhalten, weil immer wieder Inputs in Form von Informationen folgen, allerdings ist das Sprechen<br />
gleichwertig mit der Bewegung. Die Dramatik ergibt sich auch aus dieser Gleichzeitigkeit. Eine leichte<br />
Steigerung ist ersichtlich, wenn das Pferd über den Zaun springt, dort sind die Zeilen sehr kurz. Wenn<br />
das Kind dort, wo es heisst „mein Pferd springt“ etwas höher in die Luft fliegt, wird sich jeweils eine<br />
zusätzliche Steigerung durch die Interaktion ergeben.<br />
Lexik und Semantik<br />
Der Tierlaut des Pferdes und die Grundgangart Trab, sowie einige Begriffe zum Pferd werden einge-<br />
führt. Interessant ist, dass hier zuerst behauptet wird, „ich habe ein Pferd“ und dann konkretisiert, das<br />
Pferd ist aus Holz. Nun versteht man auch, warum das Pferd weder fressen noch trinken will.<br />
Phonetik<br />
Wiederholt wird der Laut „tr“ geübt, dazu weitere Konsonantenverbindungen mit r wie vr und dr.<br />
Sh kommt ebenfalls vor, es wird als sch gesprochen.<br />
Phonologie<br />
Die phonologische Bewusstheit wird in diesem Reim stark gefördert durch die rhythmische Wiederho-<br />
lung der Geräusche und die Endreime, welche die meisten auf i enden. Sie treten jeweils in zwei auf-<br />
einanderfolgenden Zeilen auf.<br />
Morphologie<br />
Der Reim steht im Präsens, nur ein Verb erscheint im Perfekt, der Sattel wurde schon vor dem Ritt auf<br />
das Pferd gelegt. Die Verben stehen alle in der ersten oder dritten Person singular.<br />
Syntax<br />
Die Sätze sind korrekt gebildet, sehr kurz und bestehen oft nur aus Subjekt und Prädikat. Sie entspre-<br />
chen der Sprachentwicklung des Kleinkindes (ca. 24 Monate) und bieten mit den Lautmalereien An-<br />
lass, mit der Sprache zu experimentieren.<br />
Kollegiale Validierung und Ergänzungen<br />
Der Reim entspricht etwa dem deutschen „Hoppe Reiter“ oder dem „Ryte Rössli“. Doch das Kind fällt<br />
hier nicht vom Pferd, im Gegenteil, der besorgte Vater hat ihm einen Sattel geschenkt. Es fällt auf,<br />
dass im Deutschen oft das „so tun als ob“ nicht aufgelöst wird, im Albanischen jedoch am Schluss<br />
gesagt wird, das Pferd ist nur ein Holzpferd und kein echtes, dies erscheint realistischer.<br />
HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik. Departement 1. 2008-2011. Regula Wettstein 36