Militärakademie "Friedrich Engels" - DSS
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Anlage 6<br />
Ehemalige Offiziere der Wehrmacht an der <strong>Militärakademie</strong><br />
Der Anteil von Offizieren und Generalen der ehemaligen Wehrmacht am<br />
Offiziersbestand der KVP/NVA war nie höher als 550 Offiziere. Das entsprach<br />
fünf Prozent des gesamten Offiziersbestandes; ab 1959 betrug der<br />
Anteil nur noch ein Prozent.<br />
In der Regel traten ehemalige Offiziere der Wehrmacht in die bewaffneten<br />
Organe der SBZ/DDR aus politischen Gründen ein. Das Erleben einer verbrecherischen<br />
Kriegführung gegen die Sowjetunion und neue Erkenntnisse<br />
im Verlaufe der Kriegsgefangenschaft haben zu ihrer Entscheidung beigetragen,<br />
wieder Uniform anzuziehen und sich der neuen gesellschaftlichen<br />
Ordnung zur Verfügung zu stellen.<br />
(Die Angaben stützen sich auf Niemetz, Das feldgraue Erbe. [14])<br />
Zum Zeitpunkt ihrer Gründung gehörten zehn ehemalige Offiziere der<br />
Wehrmacht zum Personalbestand der <strong>Militärakademie</strong> „<strong>Friedrich</strong> Engels“.<br />
Generalleutnant Prof. Heinrich Heitsch war seit 1935 Berufssoldat,<br />
Offizier seit 1938, zuletzt als Major i. G. Stabsoffizier in einer Infanteriedivision.<br />
Von 1945 bis 1949 in sowjetischer und polnischer Kriegsgefangenschaft.<br />
Eintritt in die bewaffneten Organe 1949, Ernennung zum Generalmajor<br />
01.10.1952, zum Generalleutnant am 07.10.1977.<br />
Von 1955 bis 1957 Studium an der Generalstabsakademie der UdSSR,<br />
anschließend 1. Stellvertreter des Kommandeurs der Hochschule für Offiziere<br />
in Dresden.<br />
Seit 12.05.1958 eingesetzt als Leiter der Arbeitsgruppe zur Gründung der<br />
<strong>Militärakademie</strong>. Mit ihrer Gründung 1959 wurde er 1. Stellvertreter des<br />
Kommandeurs der <strong>Militärakademie</strong> und Stellvertreter für wissenschaftliche<br />
Lehrarbeit, ab 1970 bis 1977 1. Stellvertreter des Chefs der <strong>Militärakademie</strong>.<br />
Nach dem Ausscheiden von Kommandeuren bzw. Chefs war er zwischenzeitlich<br />
zweimal mit der Führung der <strong>Militärakademie</strong> beauftragt. Er besuchte<br />
1971 einen Höheren Akademischen Kurs an der Generalstabsakademie<br />
der UdSSR und wurde 1973 zum Professor für Militärwissenschaft<br />
berufen.<br />
Pensionierung im November 1977.