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Militärakademie "Friedrich Engels" - DSS

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Mit der Bildung des Kommandos Landstreitkräfte am 1. Dezember 1972<br />

entstanden zudem bessere Voraussetzungen für die Unterstützung der<br />

Sektion durch Führungskader der Landstreitkräfte und für die Zusammenarbeit<br />

mit der Truppe.<br />

Ende 1972 wurde der von Oberstleutnant Johannes Tippmann geleitete<br />

Lehrstuhl „Aufklärung und imperialistische Streitkräfte“ aus dem Bestand<br />

der zentral geführten Lehrstühle herausgelöst und in die Sektion Landstreitkräfte<br />

eingegliedert.<br />

Zu Beginn der 70er Jahre war die operativ-taktische Ausbildung nach<br />

dem Vorbild der sowjetischen <strong>Militärakademie</strong> „M. W. Frunse“ gestaltet<br />

worden. Eine wichtige Voraussetzung dazu leistete die Sektion mit der<br />

Übersetzung und Herausgabe sowjetischer Militärliteratur. Diese Ausrichtung<br />

schlug sich in der Ausarbeitung des Ausbildungsprogramms<br />

1976 nieder. Sowjetische Gastlektoren und die Übernahme der aufbereiteten<br />

sowjetischen Lehrunterlagen führten zu einer effektiveren Gestaltung<br />

der Lehre.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Nationale Verteidigung wurden<br />

schließlich Gefechtsdokumente geschaffen, die später als „Katalog<br />

Musterdokumente“ für die gesamte Teilstreitkraft genutzt wurden.<br />

Die operativ-taktische Ausbildung aller Sektionen berücksichtigte die<br />

Möglichkeit, dass ein bewaffneter Konflikt in Europa auch mit Kernwaffen<br />

ausgetragen werden konnte. Dabei spielten Verfahrensweisen des Einsatzes<br />

von Kernwaffen seitens der eigenen Koalition keine Rolle, da auf<br />

der Ebene Regiment/Division diesbezüglich kein Zugriff bestand. Zudem<br />

hatte die NVA keine Verfügungsgewalt über Kernwaffen, und die Sowjetunion<br />

verzichtete 1982 offiziell auf den Ersteinsatz von Kernwaffen. Darum<br />

konzentrierten sich Ausbildung, Gruppenübungen und Kriegsspiele<br />

an der <strong>Militärakademie</strong> auf den Schutz vor Massenvernichtungsmitteln,<br />

d. h. auf die Berechnung von Ausbreitung und Ausbreitungsgeschwindigkeiten<br />

gegnerischer Schläge mit Massenvernichtungsmitteln und deren<br />

Auswirkungen auf Verluste und Beweglichkeit der eigenen Truppe.<br />

Bereits Anfang der 70er Jahre begann an der Sektion Landstreitkräfte<br />

die Ausbildung von Offizieren ausländischer Streitkräfte. Die Offiziere der<br />

Streitkräfte der UdSSR, der Volksrepublik Polen und der CSSR durchliefen<br />

den vollständigen Ausbildungszyklus im Bestand der Offiziershörergruppen<br />

der Nationalen Volksarmee. Die vietnamesischen Offiziere<br />

bildeten dabei eigene Studiengruppen. Jährlich wurden etwa sechs bis<br />

zehn ausländische Offiziere immatrikuliert.<br />

(Siehe dazu Anlage 5, Ausländische Offiziere an der <strong>Militärakademie</strong><br />

„<strong>Friedrich</strong> Engels“.)<br />

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