Militärakademie "Friedrich Engels" - DSS
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Ab November 1961 nahm jährlich eine Offiziershörergruppe in Stärke<br />
von 20 bis 25 Politoffizieren aus allen Teilstreitkräften der NVA das<br />
Studium an der <strong>Militärakademie</strong> auf.<br />
Neben einer grundlegenden gesellschaftswissenschaftlichen Ausbildung<br />
wurden ihnen Kenntnisse in den militärwissenschaftlichen und militärtechnischen<br />
Fächern vermittelt, um auch militärische Kenntnisse der<br />
Truppenführung zu erhalten.<br />
Die Offiziershörer erhielten je nach Zugehörigkeit zu den Teilstreitkräften<br />
ihre Taktikausbildung in den Sektionen Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte/-<br />
Luftverteidigung oder Seestreitkräfte.<br />
Die Ausbildung in den Fächern Mathematik, Russisch und Militärische<br />
Körperertüchtigung war wie in allen Sektionen obligatorisch.<br />
In den ersten Jahren kamen die meisten Offiziershörer zum Studium, um<br />
sich an der <strong>Militärakademie</strong> nachholend die erforderliche wissenschaftliche<br />
Bildung für ihre bereits erreichte Dienststellung anzueignen. Das<br />
änderte sich mit der Zeit. Die Offiziershörer wurden jünger, hatten eine<br />
Offiziers(Hoch)schule absolviert und besaßen Truppenerfahrung auf der<br />
Ebene von Kompanien und Bataillonen. Die Ausbildung an der <strong>Militärakademie</strong><br />
war somit die folgerichtige Fortsetzung ihrer Karriere.<br />
Im Interesse der Heranbildung ausgebildeter Lehrer für Philosophie an<br />
den Offiziershochschulen wurde von 1979 bis 1982 eine spezielle<br />
Offiziershörergruppe mit diesem Profil eingerichtet. Später gab es Gruppen,<br />
deren Ausbildungsprogramm auf eine künftige Lehrtätigkeit an den<br />
Offiziershochschulen ausgerichtet war.<br />
Im Unterschied zu den anderen Sektionen gab es in der Sektion Gesellschaftswissenschaften<br />
keine Profillehrstühle, deren Leiter auch unmittelbare<br />
Vorgesetzte der Offiziershörer waren. Diese Funktion übten als<br />
Gruppenleiter eingesetzte Lehrer der Sektion aus. Hinzu kam die Bestimmung<br />
eines Offiziershörers als Lehrgangsältester, der in dienstlichen<br />
Angelegenheiten zu Beratungen in der Sektion hinzugezogen wurde.<br />
Die Qualifizierung des Lehrkörpers war eine ständige Aufgabe. Sie erfolgte<br />
sowohl in den jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen wie auch zum<br />
Abschluss des Hochschulpädagogischen Teilexamens mit der Verleihung<br />
des Grades „facultas docendi“.<br />
Außerdem wurden die regelmäßig durchgeführten Intensivlehrgänge des<br />
Lehrstuhls Sprachen für den Erwerb des Sprachkundigennachweises 2 a<br />
in Russisch und Englisch beschickt. Ab 1985 fanden in der Sektion<br />
Lehrgänge zur Nutzung von Personalcomputern statt.<br />
Von den promovierten Lehroffizieren hatten 26 die Promotion A und 14<br />
die Promotion B erhalten. Davon wurden zehn Lehroffiziere zu Dozenten<br />
und neunzehn Lehroffiziere zu Professoren berufen.