Militärakademie "Friedrich Engels" - DSS
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Ihr Inhalt fand eine weitgehende Ausarbeitung in einem Dokument von<br />
drei zivilen und drei militärischen Wissenschaftlern des Wissenschaftlichen<br />
Rates für Friedensforschung an der Akademie der Wissenschaften<br />
der DDR. (Siehe dazu [11], S. 186 ff.)<br />
Die demokratische Militärreform setzte der neue Minister für Nationale<br />
Verteidigung, Admiral Theodor Hoffmann, sofort nach seinem Amtsantritt<br />
am 18. November 1989 in Gang und zog Kräfte der <strong>Militärakademie</strong> zu<br />
ihrer Konzipierung und praktischen Realisierung heran.<br />
Wichtigstes Geschehen nach der Außerordentlichen Ratstagung war die<br />
Parteidelegiertenkonferenz der <strong>Militärakademie</strong> am 30. November 1989.<br />
Sie wählte erstmals in Selbstbestimmung der Parteibasis die Delegierten<br />
zur Armeedelegiertenkonferenz und zum Außerordentlichen Parteitag<br />
der SED und beauftragte sie, sich für die Trennung von Partei und<br />
Armee und für die Auflösung der Parteiorganisationen in der NVA einzusetzen.<br />
Im Januar und Februar 1990 erarbeiteten im Auftrag des Vorsitzenden<br />
der Kommission Militärreform, Generalleutnant Prof. Dr. Hans Süß,<br />
Offiziere der <strong>Militärakademie</strong> (Kapitän zur See Wolfgang Scheler, Oberst<br />
Eberhard Jakob und Oberst a. D. Klaus Kulisch) unter Hinzuziehung<br />
anderer Experten eine Sicherheitskonzeption und den Entwurf der<br />
Militärdoktrin der DDR für den Runden Tisch.<br />
Er wurde vom Runden Tisch zur Militärreform debattiert, am 27. Februar<br />
1990 unter dem Namen „Militärpolitische Leitsätze“ mit wenigen Abänderungen<br />
angenommen und der Volkskammer zur Beschlussfassung übergeben.<br />
Ausdruck der in Gang gesetzten Militärreform war die Gründung des<br />
Verbandes der Berufssoldaten der DDR am 20. Januar 1990 in Leipzig.<br />
Unmittelbar danach wurden auch an der <strong>Militärakademie</strong> eine Gliederung<br />
des Verbandes sowie eine der Gewerkschaft der Armeeangehörigen<br />
gegründet.<br />
Die <strong>Militärakademie</strong> hat sich in schwerer Zeit auch ihrer Verantwortung<br />
gegenüber der Stadt Dresden gestellt und auf wesentliche Prozesse dieser<br />
Zeit positiven Einfluss genommen.<br />
Schon am 29. November 1989 kam es zu einer Beratung mit Vertretern<br />
der Dresdner „Gruppe der 20“ an der <strong>Militärakademie</strong> über die Militärreform<br />
und die Öffnung der NVA für die Ideen und Anliegen der Bürgerbewegung.<br />
Dem folgte am 3. Januar 1990 ein gemeinsam veranstaltetes<br />
Forum an der <strong>Militärakademie</strong> zur Entmilitarisierung der Gesellschaft<br />
und zur Militärreform der DDR.