03.01.2013 Aufrufe

Qualitätskriterien im Tourismus - DSFT Deutsches Seminar für ...

Qualitätskriterien im Tourismus - DSFT Deutsches Seminar für ...

Qualitätskriterien im Tourismus - DSFT Deutsches Seminar für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Qualitätskriterien</strong> <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>für</strong> behinderte und ältere Menschen<br />

Wenn man nun davon ausgeht, dass österreichweit etwa 10.000 Männer und 8.000<br />

Frauen <strong>im</strong> Rollstuhl sitzen und weitere Zigtausende von Einschränkungen in ihrer<br />

Mobilität betroffen sind, dann erscheint die Situation als bedrückend.<br />

„70 Prozent aller Geschäfte, Gasthäuser und öffentlichen Einrichtungen sind in Öster-<br />

reich <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.“ 32<br />

Es kann daher festgestellt werden, dass unsere Umwelt nach wie vor <strong>für</strong> nicht behin-<br />

derte Menschen konstruiert ist, und von daher viele Menschen aufgrund einer Beein-<br />

trächtigung Probleme mit einer eigenständigen Nutzung ohne fremde Hilfe haben. Bar-<br />

rieren baulicher Art lassen sich demzufolge als Ergebnisse einer Planung darstellen, in<br />

der ein fiktiver Normmensch <strong>im</strong> Mittelpunkt steht.<br />

„Die Kennzeichen des Norm-Menschen sind zu beschreiben mit jung, gesund, lei-<br />

stungsfähig und <strong>im</strong>stande, sein Verhalten der gebauten Realität anzupassen.“ 33<br />

Damit können bauliche Barrieren auch als Vorurteile beschrieben werden, die jene<br />

Aspekte des menschlichen Lebens aus dem Alltag verdrängen - etwa Menschen mit<br />

Behinderung, alte und kranke Menschen - die nicht in diese Norm passen. Ein Aufbre-<br />

chen dieser Barrieren ist ansatzweise zu beobachten (siehe dazu die aktuellen Bemü-<br />

hungen, Informationssysteme mit adäquaten und vergleichbaren Messgrößen über<br />

Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von öffentlichen Einrichtungen - z.B. Stadtführer <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung - zu erarbeiten und per Internet zugänglich zu machen).<br />

5.2.1.2 Soziale/unsichtbare Barrieren<br />

Hier geht es um Barrieren, die weder an Zahlen, noch an Fakten oder Daten sichtbar<br />

gemacht werden können, sondern um jene Barrieren, die mit sozialen Ausschlie-<br />

ßungsprozessen zu tun haben. Mehrere Reaktionsweisen lassen sich an dieser Stelle<br />

beschreiben:<br />

5.2.1.3 Indirekte Korrektur - Anpassung an die Norm<br />

Ausgehend von einer Defizitfeststellung der Betroffenen, werden diese dazu angehal-<br />

ten, ihre sogenannten Defizite individuell zu kompensieren und sich möglichst an die<br />

Norm anzupassen. Unter massiven Anstrengungen wird von den Menschen versucht,<br />

32 Götzinger 2002<br />

33 Natter / Reinprecht 1992, 28<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!