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Qualitätskriterien im Tourismus - DSFT Deutsches Seminar für ...

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<strong>Qualitätskriterien</strong> <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>für</strong> behinderte und ältere Menschen<br />

dass auch die Menschen ohne Behinderung ihre Einstellungen, Erwartungen und Hal-<br />

tungen gegenüber Menschen mit Behinderung revidieren und weiterentwickeln können.<br />

Konkrete sowohl praktische als auch sozialpsychologisch wichtige Lernprozesse mit<br />

nachhaltiger Wirkung bei allen Menschen (mit und ohne Behinderung) werden erst in<br />

Gang gesetzt, wenn es zu konkreten Begegnungen und gemeinsamen Auseinander-<br />

setzungen mit der gebauten als auch der sozialen Umwelt, ihren Barrieren und Fallen<br />

etc. kommt.<br />

Ein Verweis auf Lernprozesse dieser Art findet sich auch in den Erfahrungsberichten<br />

von Einrichtungen, die den Schritt zur Öffnung ihrer Angebote <strong>für</strong> Menschen mit Behin-<br />

derung bereits vollzogen haben. Im folgenden bringen wir einen Auszug aus einem<br />

Bericht über das Hotel-Restaurant Viktor 37 , das in seiner konsequenten Umsetzung<br />

behindertenspezifischer Vorsorgen in Österreich noch einmalig ist.<br />

„Mit dem Hotel Viktor wollten wir keinesfalls hier auf dem Berg oben eine Einrichtung<br />

aufziehen, die nur <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung da ist. Wir haben uns das am Anfang<br />

ja genau überlegt und uns damals <strong>für</strong> Integration entschieden. Und jetzt nach zweiein-<br />

halb Jahren kann ich also feststellen, dass es noch nie vorgekommen ist, dass jetzt<br />

jemand gesagt hätte, zu euch komme ich nicht mehr. Ganz <strong>im</strong> Gegenteil heißt es <strong>im</strong>-<br />

mer: „Super, dass es das gibt!“<br />

Das Gebäude war früher ein Rehabilitationshe<strong>im</strong> und ist <strong>für</strong> den Zweck als Urlaubs-<br />

und Ferienhotel umgebaut worden. Wir sind total behindertengerecht; wir können auch<br />

ganze Reisegruppen von RollstuhlfahrerInnen unterbringen. Trotzdem legen wir sehr<br />

viel Wert darauf, dass es ein ganz normales Hotel ist, in dem sich also Menschen mit<br />

und ohne Behinderung täglich treffen - ohne Vorbehalte. Unsere Erfahrungen aus den<br />

letzten zweieinhalb Jahren, die wir jetzt arbeiten, haben uns gezeigt, dass das wirklich<br />

wunderbar funktioniert. Wir glauben, dass das wirklich Integration ist.<br />

Wir haben also bei der Auswahl der Gäste und Kunden, die wir ansprechen wollten,<br />

darauf geachtet, dass sich das total vermischt. Wir haben natürlich alle Institutionen,<br />

die mit Behinderten zu tun haben, beworben, aus ganz Europa kommen Reisegruppen<br />

zu uns, aus Irland, Skandinavien etc., natürlich auch aus Österreich. Das Ziel dabei ist,<br />

dass sich die Gäste mit Behinderung wirklich wohl fühlen, dass sie das Gefühl haben:<br />

‚Dieses Haus ist <strong>für</strong> uns gemacht!’<br />

37 Hotz 2002<br />

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