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Qualitätskriterien im Tourismus - DSFT Deutsches Seminar für ...

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<strong>Qualitätskriterien</strong> <strong>im</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>für</strong> behinderte und ältere Menschen<br />

„Nachdem ich <strong>im</strong> Reisebüro <strong>im</strong> Detail alles vorbereitet habe: also wann ich wo ankom-<br />

me, welche Fluglinie ich benütze, dass ich als Rollstuhlfahrer Hilfen <strong>für</strong> das Betreten<br />

des Flugzeugs etc. benötige, bin ich eigentlich guter Dinge losgefahren. Tatsächlich<br />

war dann aber alles anders. Am Flughafen haben die Schwierigkeiten bereits be<strong>im</strong><br />

Einchecken begonnen, es gab weder einen Hebelift <strong>für</strong> den Zugang zum Flugzeug<br />

noch einen Rollwagen, mit dem ich durch den Mittelgang zu meinem Sitzplatz hätte<br />

gelangen können. Das hat sich dann <strong>im</strong> Hotel fortgesetzt. Da gab es zwar einen Lift zu<br />

den Etagen mit den Z<strong>im</strong>mern, aber der Speisesaal war <strong>im</strong> Halbstock, und <strong>für</strong> den gab<br />

es keinen Lift. Der Sw<strong>im</strong>mingpool war <strong>für</strong> mich als Rollstuhlfahrer nicht ohne Hilfe zu-<br />

gänglich etc.<br />

Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das daran liegt, dass das Reisebüro diese Informatio-<br />

nen nicht weitergeleitet hat, oder ob der Fehler woanders lag. Tatsache ist, dass ich<br />

halt dann von einem kräftigen Mitarbeiter des Flughafens ins Flugzeug und zu meinem<br />

Sitzplatz getragen wurde - quer über die Schulter geworfen wie ein etwas unhandliches<br />

Gepäckstück. Eine etwas rustikale Angelegenheit, die weiter nicht schl<strong>im</strong>m gewesen<br />

wäre, wenn ich mir nicht unterwegs eine Rippe geprellt hätte. Also da ist mir kurz die<br />

Luft weggeblieben, wie mich der über die Schulter geworfen hat.“ (Interviewpartner)<br />

8.1.1.1 Beratungsqualität<br />

Grundsätzlich sollen die MitarbeiterInnen in den Reisebüros auf behinderte Menschen<br />

genauso zugehen wie auf andere KundInnen: Fragen nach den Urlaubswünschen,<br />

Reiseplänen, Transportmittel etc. stehen zunächst <strong>im</strong> Vordergrund. Werden von den<br />

KundInnen spezielle Fragen gestellt (etwa über Zugänglichkeit) oder werden Be<strong>für</strong>ch-<br />

tungen zu best<strong>im</strong>mten Aspekten der Reise geäußert, dann soll nach der Art, dem<br />

Ausmaß und den Auswirkungen der Behinderung gefragt werden.<br />

Hier ist es wichtig, den Grad der Mobilität zu eruieren, damit etwaige Einschränkungen<br />

in der Wahl der Transportmittel oder der Unterkunft berücksichtigt werden können. Fol-<br />

gende Fragen wären in diesem Zusammenhang an die KundInnen zu richten:<br />

- Bei RollstuhlfahrerInnen soll gefragt werden, ob sie stehen, gehen oder Treppen<br />

steigen können bzw. ob sie den eigenen Rollstuhl mit auf die Reise nehmen wollen.<br />

- Nach den Abmessungen des Rollstuhls fragen: Höhe, Breite, Länge, Gewicht und<br />

ob er zusammenfaltbar ist.<br />

Sofern ein elektrischer Rollstuhl verwendet wird, sollte nachgefragt werden,<br />

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