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1 Theorie<br />

Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

In diesem Kapitel wird auf die relevanten theoretischen Grundlagen aus der Sozialen Arbeit<br />

sowie dem Case Management eingegangen.<br />

1.1 Soziale Arbeit<br />

Im folgenden Unterkapitel werden die aktuellen Definitionen, die methodischen Aspekte, die<br />

Zielrichtungen, die Handlungskonzepte sowie die Kompetenzen der SozialarbeiterInnen aufgezeigt.<br />

1.1.1 Definitionen der Sozialen Arbeit<br />

Die Schwierigkeit der Definition der Sozialen Arbeit ist gemäss Brigitta Michel-Schwartze<br />

(2009), dass sie sich nur schwer in herkömmliche Kategorien einordnen lässt (S. 7). Da sich<br />

die Soziale Arbeit um die Beobachtung, Reflexion und Beeinflussung von sich verändernden<br />

sozialen Prozessen kümmert, kann sie sich laut Friedrich Kambartel (2004) die Soziale Arbeit<br />

nicht als Wissenschaft im traditionellen Sinne bezeichnen, da sie nicht ohne Zutun der<br />

Wissenschaft selbst besteht und unabhängig von der Betrachtung besteht (zit. in Michel-<br />

Schwartze, 2009, S. 7 ff.). Dies erklärt den Umstand, dass seit Beginn der beruflichen Sozialen<br />

Arbeit eine wissenschaftliche Fundierung gefordert wurde, welches aber trotz intensiven<br />

Bemühungen nur zögerlich gelang (Albert Mühlum, 2004, S. 9). Michel-Schwartze (2009)<br />

stellt fest, dass während einer langen Zeitperiode es den PraktikerInnen überlassen wurde,<br />

für ihr Arbeitsfeld Methoden zu entwickeln. Dies führte dazu, dass bei den TheoretikerInnen<br />

ein diffuses Verständnis von Methoden entstand und in den 90er Jahren, nicht zuletzt wegen<br />

des ökonomischen Drucks, etliche Publikationen zu den Methoden der Sozialen Arbeit entstanden<br />

(S. 9). Unterdessen gehen jedoch einige Autorinnen und Autoren davon aus, dass<br />

es sich bei der Sozialen Arbeit um eine eigenständige Wissenschaft handelt (vgl. Ernst Engelke,<br />

2002, S.9). Engelke (2002) spricht von einer „relativ selbständigen wissenschaftlichen<br />

Disziplin“ (S. 9). Er fügt an, dass die Soziale Arbeit auf eine bereits ansehnliche Tradition <strong>zur</strong>ückblicken<br />

kann und über Erkenntnismethoden und Wissensbestände verfügt. Weiter erwähnt<br />

Engelke die enge Verknüpfung mit anderen Wissenschaftsdisziplinen aus dem human-,<br />

sozial-, rechts- und geisteswissenschaftlichen Spektrum und betont, wie vielseitig und<br />

breit das Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit ist. Dies ist ein wichtiger Grund, wieso es schwierig<br />

ist, die Soziale Arbeit zu definieren und die Wissensbestände einzugrenzen (ebd. S. 9). Unabhängig<br />

davon, ob Soziale Arbeit effektiv eine Wissenschaft darstellt oder sich dazu entwickelt,<br />

kann festgehalten werden, dass die wissenschaftliche Verortung der Sozialen Arbeit<br />

umstritten ist. Theorie- und auch die Wissenschaftsentwicklung als solches sind nicht zuletzt<br />

Produkte von konkreten Menschen (ebd. 2002, S. 7). Der Kontext, in dem sich eine Theorie<br />

entwickelte, ist somit bei der Beurteilung dieser immer zu berücksichtigen.<br />

Ob Soziale Arbeit eine Profession oder ein Beruf ist, darüber gehen die Meinungen in der<br />

Soziologie und den Handlungswissenschaften und dementsprechend in der Gesellschaft<br />

auseinander. Professionelle Soziale Arbeit braucht wissenschaftlich fundiertes Wissen, um<br />

Interventionen nach aussen begründen zu können. In diesem Diskurs geht es konkret darum,<br />

wie wissenschaftlich fundiertes Wissen und professionelles Handeln miteinander in Beziehung<br />

stehen. Professionelle sind laut Werner Obrecht (2003) Personen, die Kenntnisse<br />

von professionellen Methoden haben und diese zielgerichtet im Rahmen ihres Handelns anzuwenden<br />

vermögen. Eine Methode ist dabei ein System von Regeln und Handlungsanweisungen,<br />

wie ein bestimmtes Problem gelöst werden kann. Eine professionelle Methode<br />

gründet auf einem wissenschaftlichen Verständnis von bestimmten Mechanismen, die im Interventionsbereich<br />

wirken und durch die eine methodische Intervention in Gang gesetzt wird<br />

(S. 8). Maja Heiner (2007) begründet die Umstrittenheit des Professionalisierungsgrades der<br />

Sozialen Arbeit mit der Unterschiedlichkeit der Aufgabenfelder, speziell auch wegen der Heterogenität<br />

der Wissensquellen und Wissensbestände sowie der Anlehnung von Wissen aus<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 11

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