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Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

reflektierten Bestand an abgesichertem Wissen, das jeweils zusammen mit stellenspezifischem<br />

und persönlichem Erfahrungswissen der konkreten Situation entsprechend präzisiert<br />

wird“ (S. 2). Diese klare Forderung des IFSW nach Forschung und Evaluation gibt dem allgemeinen<br />

Begehren nach empirisch begründetem Handeln zusätzlichen Antrieb.<br />

Da die Soziale Arbeit in einer Vielzahl von Arbeitsfeldern und Lebenslagen zum Zug kommt,<br />

kann es gemäss Michael Galuske & Wolfgang Müller (2002) keine alles übergreifende Methode<br />

der Sozialen Arbeit geben (S. 490).<br />

SASSA (2007), die Fachkonferenz für Soziale Arbeit der Fachhochschulen Schweiz, beschreibt<br />

die Entwicklung der Methoden, der Professionalität und der Ziele der Sozialen Arbeit<br />

wie folgt:<br />

Soziale Arbeit versteht sich als transdisziplinäre Handlungswissenschaft. Ihr Wissen<br />

bezieht sie aus verschiedenen Disziplinen mit dem Ziel, soziale Probleme auf unterschiedlichen<br />

Problemebenen und mit einem breiten methodischen Repertoire zu bearbeiten.<br />

Eine berufsspezifische und wissenschaftlich fundierte Methodenentwicklung ist<br />

damit eine zentrale Voraussetzung für die weitere Professionalisierung der Sozialen<br />

Arbeit. (S. 13)<br />

Heiner (2007) beschreibt den Auftrag und das zu erreichende Ziel der Sozialen Arbeit folgendermassen:<br />

„Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft im Spannungsfeld von<br />

Hilfe, Kontrolle und Prävention“ (S. 101). Gesamthaft geht es demnach bei der Sozialen Arbeit<br />

um den methodischen Aspekt, den Menschen als ein spezifisches Individuum wahrzunehmen,<br />

das in ein soziales System eingebunden ist und von diesem kontinuierlich beeinflusst<br />

wird. Komplexe Situationen sollen analysiert werden können, um mit gezielten Methoden<br />

Hilfe zu bieten. Diese Methode kommt bei anstehenden Veränderungen und Problemen,<br />

welche die betroffenen Personen zu bewältigen haben, zum Einsatz.<br />

1.1.3 Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit<br />

Die handlungstheoretischen Ansätze beschäftigen sich mit der Frage, über welches Wissen<br />

und Können Professionelle verfügen müssen, damit ihr Handeln als professionell bezeichnet<br />

werden kann. Die meisten Professionsmodelle stimmen darin überein, dass professionelles<br />

Handeln geplantes, verantwortungsvolles und ziel- bzw. problemlösungsorientiertes und<br />

deshalb dem Anspruch nach rationales Handeln ist (vgl. Michaela Pfadenhauer, 2005, S. 9).<br />

Dies gilt grundsätzlich für alle Professionen. Heiner (2007) beschreibt Professionalität als<br />

ethisch und wissenschaftlich fundiertes Handeln. Da die Soziale Arbeit sehr nah am Menschen<br />

ist und oft in entscheidende Lebensbereiche der Klientinnen und Klienten eingreift,<br />

fordert Heiner eine kontinuierliche Reflexion der Werte, Zielvorstellungen und der Konsequenzen<br />

des beruflichen Handelns. Diese Reflexion soll auf der Grundlage von wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen, beruflicher Grundwerte und fachlicher Standards beruhen (S.<br />

169). Die Reflexion des beruflichen Handelns basiert nach Staub-Bernasconi (2007, S. 7)<br />

und Heiner (2007, S. 169) neben wissenschaftlichem Wissen und reflektiertem Praxiswissen<br />

auf einem verbindlichen Berufsethos, der als Leitlinie die Grundwerte, Prinzipien und Ziele<br />

des Berufes festhält. Staub-Bernasconi (1995) erinnert daran, dass in den 70er Jahren die<br />

Bemühungen um die Verwissenschaftlichung der Praxis der Sozialen Arbeit fehlschlugen.<br />

Man hatte sich an einem Modell eines wissenschaftlich ausgebildeten Praktikers orientiert.<br />

Nach diesem sollten die SozialarbeiterInnen aufgrund ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse in<br />

der Lage sein, eigenständige Lösungsansätze für praktische Probleme zu entwickeln. Dass<br />

dieses Ziel allein durch die Vermittlung von sozialwissenschaftlichem Wissen erreicht werden<br />

kann, erwies sich jedoch als falsche Annahme. Die <strong>Nutzung</strong> der Theorie für die Praxis zeigte<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 14

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