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Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

der Aspekt, dass wir einer Unternehmung helfen können. Denn wenn wir gute Arbeit<br />

leisten, bleibt uns eine Firma als Kunde erhalten. Eine gute Dienstleistung bedeutet<br />

Kundenbindung.“<br />

E1: „Neben den normalen Versicherungsleistungen bieten wir viele Dienstleistungen an.<br />

Wir definieren uns eher über die Dienstleistungen, denn dort kann man sich noch von<br />

anderen Versicherungen abheben.“<br />

E2: „Ein weiterer Aspekt des Case Managements ist dessen Aussenwirkungsfunktion, also<br />

eine Werbefunktion auf dem Markt.“<br />

F2: „Das Case Management wurde aus (...) Imagegründen eingeführt.“<br />

3.2.2 Gründe <strong>zur</strong> Einführung des Case Managements<br />

Auf die Frage nach den Motiven für die Einführung des Case Managements wurde dessen<br />

Kostenwirksamkeit und die Chance <strong>zur</strong> Kostenlenkung durch die Sozialversicherung von<br />

mehr als der Hälfte der befragten Personen genannt.<br />

B1: „Der Grund für die Einführung war das Ziel der Kostenoptimierung und die Kundenbindung,<br />

insgesamt bedeutet das Case Management auch eine Professionalisierung unserer<br />

Dienstleistung (...).“<br />

B2: „Es waren die Kostenexplosionen Mitte der 90er Jahre. Es gab grosse Zunahmen bei<br />

den Heilungs- und Taggeldkosten. Globalisierung, wirtschaftliche Entwicklung und soziale<br />

Veränderungen in der Gesellschaft sind Faktoren, die eine Rolle spielten. Man<br />

hat bemerkt, dass die Fälle teurer wurden (…) und dass auf der medizinischen und<br />

rechtlichen Ebene das angestammte Verfahren nicht mehr ausreichte und wir sind<br />

dann auf das Verfahren des Case Managements gestossen“.<br />

F2: „Das Case Management wurde aus Kostengründen (...) eingeführt. Man hat bemerkt,<br />

dass wenige Fälle grosse Kosten verursachen und dass man in diesen Fällen handeln<br />

muss, da diese Menschen eine engere Betreuung benötigen. Uns ist auch aufgefallen:<br />

Wenn die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Playern (...) funktioniert, geht es<br />

schneller vorwärts, denn man erkennt die Problemlagen der Betroffenen früher und<br />

kann sie dadurch besser angemessen unterstützen.“<br />

Die zunehmende Komplexität der Versicherungsfälle wurde von einigen Expertinnen und<br />

Experten als weiterer Beweggrund für die Einführung des Case Managements genannt.<br />

A2: „(...) wegen schwierigen und komplexen Krankheits- und Unfallsituationen.“<br />

E2: „Wir haben festgestellt, dass die Mitarbeitenden immer mehr zu tun haben, obwohl die<br />

Fallzahlen nicht steigen. (...) Dass die Fälle immer mehr zu tun geben, ist eine Tatsache.<br />

Das System wird immer komplexer (...) und die Obrigkeitsgläubigkeit in der<br />

Schweiz ist verschwunden oder diese wird vermehrt angezweifelt. Es wird jeder Schritt<br />

hinterfragt und dies löst wiederum Rückfragen aus und verzögert den Prozess. Einfacher<br />

ausgedrückt: es ist komplizierter geworden.“<br />

Bei zwei Versicherungen wurde das Case Management nach entsprechenden Anfragen der<br />

Kundinnen und Kunden eingeführt. Das Case Management stösst seither zunehmend auf die<br />

Aufmerksamkeit von weiteren Kundinnen und Kunden der betreffenden Sozialversicherungen.<br />

A2: „Auf Nachfrage von Arbeitgebenden wurde bei unserer Versicherung das Case Management<br />

eingeführt.“<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 48

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