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Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

sung. Die internationale Definition der Sozialen Arbeit existiert seit dem Jahr 2000. Das späte<br />

Erscheinen dieser Definition des Berufsverbandes ist sicherlich einer der Gründe für die<br />

mannigfachen Fremddefinitionen, wie dies Silvia Staub-Bernasconi (2007, S. 1) beschreibt.<br />

Hilfe <strong>zur</strong> Selbsthilfe, also die Ermächtigung und Befreiung der Menschen von den vielfältigen<br />

Problemen ist einer der vielen Tätigkeitsbereiche, für welche die Soziale Arbeit zuständig ist.<br />

Respekt sowie die Gleichbehandlung aller Menschen unter Einbezug der Menschenrechte<br />

sind weitere wichtige Merkmale der Sozialen Arbeit (vgl. internationalen Definition des IFSW,<br />

2000). Das Doppelmandat von Beratung und Kontrolle wird in der Theorie wie in der Praxis<br />

immer wieder thematisiert. Laut Staub-Bernasconi (2007, S. 6) ist das Doppelmandat sogar<br />

ein zentrales Strukturmerkmal der Sozialen Arbeit. Bei diesem Doppelmandat gilt es, das<br />

Gleichgewicht zwischen den Rechtsansprüchen und den Bedürfnissen der Klientinnen bzw.<br />

der Klienten einerseits, und andererseits die sozialen Kontrollinteressen der öffentlichen<br />

Steuerungssysteme aufrechtzuerhalten. Staub-Bernasconi (2007) erweitert dieses Doppelmandat<br />

um ein weiteres Mandat. In diesem dritten Mandat geht es um das Mandat der Profession<br />

Soziale Arbeit für sich selbst. Zum einen besteht dieses aus der wissenschaftlichen<br />

Fundierung ihrer Methoden in Verbindung mit den eigenen Alltagstheorien, also mit den eigenen<br />

Methoden, den eigenen Werten und der Intuition. Zum anderen besteht es aus dem<br />

Ethikkodex, welcher sich die Profession unabhängig von externen Einflüssen gibt und dessen<br />

Handhabung sie selbst kontrolliert. Staub-Bernasconi erwähnt die Menschenrechte und<br />

die Gerechtigkeit, die als ethische Leitlinien jederzeit beachtet werden sollen (S. 7).<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Professionalität im Umgang mit Problemen,<br />

das Abdecken der Grundbedürfnisse sowie eine ganzheitliche Sichtweise der betroffenen<br />

Person angestrebt werden soll. Solidarität mit den betroffenen Menschen und ein demokratisches<br />

Vorgehen gehören im Weiteren zu den zentralen Elementen in den Definitionen<br />

der Sozialen Arbeit.<br />

1.1.2 Methodische Aspekte und Zielrichtungen der Sozialen Arbeit<br />

Gemäss AvenirSocial (2006a) ist es die Aufgabe und das Ziel der Profession, „mit ihrer Tätigkeit<br />

und in Kooperation mit anderen Professionen die Handlungsfähigkeit der betroffenen<br />

Menschen (…) (wieder) herzustellen, damit diese selber diejenigen sozialen Beziehungen<br />

eingehen (…) können, welche ihnen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse und die Gestaltung<br />

ihrer Lebensverhältnisse erst ermöglichen“ (S. 3). AvenirSocial (2006a) siedelt diese Hauptaufgabe<br />

auf drei Ebenen an:<br />

• auf der individuellen Ebene, d.h. mit den direkt Betroffenen und ihren Bezugsper-<br />

sonen (mikrosoziale Ebene);<br />

• im Rahmen von Gruppen und spezifischen Kollektiven (mesosoziale Ebene);<br />

• auf gesellschaftlicher Ebene mit ganzen sozialen Systemen, d.h. in Bezug auf<br />

Organisation, Strukturierung und Entwicklung von Gemeinwesen (makrosoziale<br />

Ebene). (S. 3)<br />

AvenirSocial (2006a) fordert, dass die Soziale Arbeit auf die grösstmögliche Selbstbestimmung<br />

der betroffenen Menschen achtet und nach den Prinzipien von Gerechtigkeit und<br />

Gleichheit aller Menschen handelt. Die Interventionen sollen immer mit den betroffenen Personen<br />

angegangen werden (S. 3).<br />

In der Sozialen Arbeit bekommt die Forschung einen immer grösseren Stellenwert, dies nicht<br />

zuletzt wegen der Verortung der Ausbildungen auf Hochschulstufe und der Schaffung von<br />

konsekutiven Masterstudiengängen. Für den internationalen Berufsverband IFSW (2000) basieren<br />

die Methoden der Sozialen Arbeit „auf einem durch Forschung und evaluierte Praxis<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 13

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