29.01.2013 Aufrufe

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

In der folgenden Tabelle werden die beiden Typen einander gegenüber gestellt.<br />

Tabelle 5: Orientierung des Case Managements<br />

system-driven Case Management<br />

administrative Funktion<br />

consumer-driven Case Management<br />

klientenorientierte Funktion<br />

Kontrolle der Ressourcen Bedürfnisse des Kunden stehen im Mittelpunkt<br />

Case Management bestimmt den Gang der<br />

Untersuchung<br />

Klienten definieren ihre Bedürfnisse und<br />

werden bei deren Befriedigung unterstützt<br />

Rationalisierung und Kostenmanagement Anwaltschaft und verstärkendes Vertrauen<br />

Geteilte Loyalität des Case Managers Loyalität gilt allein dem Klienten<br />

Ziel ist eine optimale interorganisatorische<br />

Organisation (z.B. Vermeidung von Doppelbetreuung,<br />

Überbetreuung, unangemessener<br />

Betreuung)<br />

Quelle: Moxley, 1997, zit. in Klug, 2005, S. 49<br />

Ziel ist erreicht, wenn Ziele des Klienten<br />

erreicht sind<br />

Suzanne Powell (2002) betont, dass diese beiden Typen in einem Spannungsverhältnis stehen<br />

und zum Teil zu Zielkonflikten führen (zit. in Klug, 2005, S. 50). Case ManagerInnen vertreten<br />

in der Praxis oft sowohl die Ziele der Klientin oder des Klienten und der Auftraggeberin<br />

oder dem Auftraggeber, sie befinden sich demnach in einem Doppelmandat. Nicht selten<br />

kann dies zu ethischen Schwierigkeiten führen, die besonders bei der Entscheidungsfindung<br />

sichtbar werden.<br />

Von grosser Bedeutung in diesem Zusammenhang ist, wer die Auftraggebenden für das Case<br />

Management sind. Barbara Holt (2000) führt daher aus, dass ein grosser Unterschied besteht,<br />

ob eine Versicherung, ein Leistungsanbieter (wie beispielsweise ein Spital) oder eine<br />

durch die Klientin oder den Klienten beauftragte Non-Profit-Organisation das Case Management<br />

durchführt. Je nachdem stehen eher die ökonomischen Interessen der Organisation<br />

oder die Ziele der betreffenden Person im Vordergrund (zit. in Klug, 2005, S. 50-51).<br />

Phasen des Case Managements<br />

In komplexen Situationen, in denen das Case Management aktiv ist, müssen laut Wendt<br />

(2001) die Handlungen in einem Zusammenhang stehen (S. 97). Eine einzelne klar abgrenzbare<br />

Intervention ist nicht Gegenstand des Case Managements. Case Management kommt<br />

dann zum Zug, wenn mehrere Personen an der Unterstützung beteiligt sind. Wendt (2001)<br />

führt dies wie folgt aus: „Wer hungert, dem ist nicht mit Case Management geholfen. Wenn<br />

‚auf der Hand liegt′, was zu tun ist, braucht man keine Strategie für das richtige Nebeneinander<br />

und Miteinander“ (S. 96). Im Grundsatz wird durch die Aufteilung der Unterstützung in<br />

verschiedene Phasen die Komplexität reduziert, um die einzelnen Problemstellungen effektiv<br />

und effizient zu bearbeiten (Neuffer, 2007, S. 51). Case Management erfolgt in diesem Sinne<br />

in verschiedenen Arbeitsschritten, die auch als Phasen oder gesamthaft als Regelkreislauf<br />

bezeichnet werden. Je nach Modell wird zwischen mindestens fünf bis acht Arbeitsschritten<br />

unterschieden (Ewers, 2005a, S. 72).<br />

In der Literatur wird die genaue Herkunft dieser Phasen kaum erwähnt. In seinem ersten<br />

Buch über das Case Management war Wendt (1991) der Ansicht, dass die Einteilung der<br />

Phasen des Case Managements aus dem Management von Produktionsvorgängen übernommen<br />

wurde. In dieser Lehre werden die Stadien Zielsetzung, Aktionsplanung, Durchfüh-<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!