29.01.2013 Aufrufe

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

Urheberrechtliche Hinweise zur Nutzung Elektronischer Bachelor ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

5 Schlussfolgerung<br />

In diesem Kapitel werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser <strong>Bachelor</strong>arbeit nochmals<br />

aufgenommen und die Titelfrage wird beantwortet. Anschliessend werden Überlegungen betreffend<br />

der Zukunft von SozialarbeiterInnen im Bereich des Case Managements in Sozialversicherungen<br />

gemacht und kritische Reflexionen angeführt.<br />

5.1 Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

Da das Case Management aus der Praxis der Sozialen Arbeit entstand und lange Zeit vorwiegend<br />

durch SozialarbeiterInnen betrieben wurde, sind SozialarbeiterInnen grundsätzlich<br />

als Case ManagerInnen prädestiniert (vgl. Kapitel 1.2.1). Das Case Management kann und<br />

wird von verschiedenen Berufsgruppen wahrgenommen, da es sich dabei hauptsächlich um<br />

eine Verknüpfungsaufgabe handelt. Wie in Kapitel 1.2.6 dargelegt, ist umstritten, ob es sich<br />

beim Case Management um einen eigenständigen Beruf handelt. Das Verständnis der jeweiligen<br />

Versicherung über das Konzept ihres Case Managements bestimmt den Beratungsanteil<br />

in der Fallführung massgeblich (vgl. Kapitel 1.2.2 und 1.2.5). Die quantitative Erhebung<br />

zeigt auf, dass im Moment SozialarbeiterInnen einen relativ geringen Anteil an Stellen im<br />

Case Management in den Sozialversicherungen einnehmen (5.8%). Jedoch ist bei rund einem<br />

Drittel (12 von 35) der untersuchten Sozialversicherungen, die ein internes Case Management<br />

anbieten, mindestens eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter tätig. Dabei besteht<br />

keine Korrelation zwischen der Teamgrösse und dem Anteil SozialarbeiterInnen. Aufgrund<br />

dieser Erhebung kann festgehalten werden, dass SozialarbeiterInnen den Einstieg in<br />

das Case Management gefunden haben und aus Sicht der Sozialen Arbeit ein grosses Entwicklungspotential<br />

in Bezug auf die Stellenbesetzung in diesem Berufsfeld besteht.<br />

Aus den Interviews mit den Expertinnen und Experten kann ein unterschiedliches Verständnis<br />

über die Einsatzmöglichkeit von SozialarbeiterInnen im Case Management abgeleitet<br />

werden. Es zeigte sich, dass das Spektrum dieser Rückmeldungen sehr breit ist. So sind einige<br />

Expertinnen und Experten der Meinung, dass sich SozialarbeiterInnen als Case ManagerInnen<br />

eignen, andere haben gewisse Vorbehalte. Wenige lehnen die SozialarbeiterInnen<br />

in dieser Funktion völlig ab. Diese Haltung wurde vor allem mit Vorurteilen gegenüber den<br />

SozialarbeiterInnen begründet. Eine ökonomische Denk- und Handlungsweise wurde mehrfach<br />

von den interviewten Personen als Voraussetzung für Case ManagerInnen erwähnt. Es<br />

wurde auch skeptisch hinterfragt, ob SozialarbeiterInnen diese Fähigkeit mitbringen. An dieser<br />

Stelle sei darauf hingewiesen, dass SozialarbeiterInnen teilweise vor dem Studium <strong>zur</strong><br />

Sozialen Arbeit im privatwirtschaftlichen Bereich tätig waren und dadurch entsprechende Erfahrungen<br />

mitbringen. Ausserdem setzt das Doppelmandat (vgl. Kapitel 1.1.1) der SozialarbeiterInnen<br />

voraus, dass sie neben der Hilfe auch die Rahmenbedingungen von Organisationen,<br />

die Gesetze und die sonstigen Vorgaben einhalten können. Weiter ist anzumerken,<br />

dass sich auch die Soziale Arbeit mit einem wachsenden ökonomischen Druck auseinandersetzen<br />

muss (vgl. Kapitel 4.3).<br />

Der Vergleich der Antworten der Expertinnen und Experten mit den jeweiligen Kompetenzprofilen<br />

zeigt, dass SozialarbeiterInnen weitgehend den Anforderungen, die an Case ManagerInnen<br />

gestellt werden, gerecht werden. Eine Ausnahme bildet das teilweise geforderte<br />

vertiefte Versicherungswissen. Ein entsprechendes Basiswissen bringen SozialarbeiterInnen<br />

aus dem Studium bereits mit. Nach der breit angelegten <strong>Bachelor</strong>ausbildung besuchen SozialarbeiterInnen<br />

oft spezifische Weiterbildungen, damit sie dem konkreten Arbeitskontext gerecht<br />

werden. Eine Vertiefung des Versicherungswissens kann in gleicher Form angegangen<br />

werden.<br />

Die leitende Annahme, dass sich SozialarbeiterInnen in einem consumer-driven orientierten<br />

Case Management eher eignen, als in einem system-driven Case Management, kann an-<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!