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Case Management in Deutschschweizer Sozialversicherungen - (k)ein<br />

neues Arbeitsfeld für SozialarbeiterInnen?<br />

Laut Roland Woodtly (2008) gibt es in der Schweiz bis heute keine verbindlichen Kompetenzprofile<br />

für das Case Management (S. 1). Da die Qualifikationen für die Anwendung des<br />

Case Managements sehr unterschiedlich sind und sich grundsätzlich jede Person Case ManagerIn<br />

nennen kann, haben sich in der Praxis sogenannte Standards oder Richtlinien für<br />

das Case Management etabliert (Löcherbach, 2006, S. 309).<br />

In der Schweiz wurden erstmals an der Generalversammlung des Netzwerks Case Management<br />

Schweiz vom 30. März 2006 Standards für das Case Management verabschiedet.<br />

Sie enthalten kein konkretes Kompetenzprofil, sondern geben normative Leitlinien an. Weiter<br />

werden in diesen Standards die Rollen der Case ManagerInnen dargelegt, aus denen weitere<br />

Elemente der notwenigen Kompetenzen für diese Tätigkeit entnommen werden können.<br />

So wird beispielsweise erwähnt, dass Case ManagerInnen sich für die Wahrung der Interessen<br />

der Klientinnen und Klienten einsetzen, für Qualität einstehen, Ressourcen aktivieren<br />

sowie Unterstützung bei der Lösung von Problemen bieten (S. 2 ff.). Seit dem Herbst 2007<br />

beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des Netzwerks Case Management Schweiz mit der Bildung<br />

von ethischen Standards für das Case Management. Die Arbeitsgruppe hat ihren Entwurf<br />

im Juni 2009 dem Vorstand des Netzwerkes übergeben. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

soll er an der Generalversammlung behandelt werden 7 . Obwohl die Standards des Netzwerks<br />

Case Management Schweiz und die Angaben von Löcherbach und Neuffer nicht ganz<br />

deckungsgleich sind und verschiede Aspekte unterschiedlich stark gewichten, bestehen zwischen<br />

ihnen keine diametralen Differenzen.<br />

Nach Löcherbach (2006) hängen die geforderten Kompetenzen auch von der Anwendungsart<br />

des Case Managements ab. Je höher der Implementierungsgrad des Case Managements<br />

ist, desto höher sind die Anforderungen an die Qualifikationen und die notwendigen Kompetenzen<br />

der ausführenden Person (S. 301 ff.).<br />

1.2.6 Ist Case ManagerIn ein Beruf?<br />

In der Zeitschrift CASH vom 18. Mai 2006 (S. 55) wurde die Case Managerin oder der Case<br />

Manager als ein Beruf der Zukunft aufgeführt. Doch ob es sich bei der Tätigkeit im Case Management<br />

um einen Beruf handelt, ist nach wie vor umstritten.<br />

Wendt (2001) führt beispielsweise an, dass sich bei einer empirischen Betrachtung der beruflichen<br />

Zuordnung und Position des Case Managements ein eher verwirrendes Bild darstellt<br />

(S. 140).<br />

Alison Petch (1996) hat drei Ansichten über Case Management ausgemacht:<br />

1. Case Management als eine separate Berufstätigkeit<br />

2. Case Management als eine Rolle oder Aufgabenstellung im Rahmen einer vorhande-<br />

nen Berufstätigkeit und einer Dienststelle<br />

3. Case Management als eine Rolle oder Aufgabe, die in einer Struktur mit zugleich so-<br />

zialer und gesundheitlicher Zuständigkeit übernommen wird<br />

(zit. in Wendt, 2001, S. 141).<br />

Die Case Management Society of America veröffentlichte 1995 Standards für die Praxis des<br />

Case Managements. Deborah Smith, Vorsitzende der Kommission für Praxis-Standards, betonte<br />

jedoch, es sei nicht darum gegangen, die Tätigkeit der Case Managerin oder des Case<br />

Managers als eigenständige Profession zu entwickeln (Wendt, 2001, S. 152). Diese Aussage<br />

deckt sich auch mit den deutschen Case Management Standards, die immer wieder auf die<br />

berufliche Herkunft der Case ManagerInnen verweisen. In den Standards der Case Mana-<br />

7 Der aktuelle Stand der Arbeit dieser Arbeitsgruppe ist noch nicht öffentlich. Weitere Informationen zu diesem<br />

Thema finden sich im Mitgliederbereich unter www.netzwerk-cm.ch.<br />

Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Seite 33

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