Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV
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7 Engagementförderung durch Soziale Arbeit und<br />
Schlussfolgerung<br />
Sozialarbeit ist vielgestaltig und erfüllt eine überaus wichtige Rolle in unterschiedli-<br />
chen Bereichen. An dieser Stelle seien nur die Kinder- und Jugendhilfe sowie die Al-<br />
tenhilfe genannt. In meiner <strong>Diplomarbeit</strong> habe ich mich auf ehrenamtliche Hilfen zur<br />
Unterstützung pflegender Angehöriger demenziell erkrankter Menschen im ambulanten<br />
Bereich konzentriert.<br />
Nach Kraus (2003, S. 39) besteht der zentrale Auftrag der Sozialarbeit im Bereich Al-<br />
tenhilfe darin, sich für die Erhaltung der Selbständigkeit, der Selbstbestimmung einzu-<br />
setzen und Sorge für die Integration älterer Menschen in der Gemeinschaft und Gesell-<br />
schaft zu tragen. Es sind aber nicht nur die Erkrankten selbst, die Unterstützung und<br />
Hilfe brauchen, sondern auch die pflegenden Angehörigen (siehe Kapitel 2).<br />
In den letzten Jahren wurden deutschlandweit zunehmend niedrigschwellige Betreu-<br />
ungsangebote aufgebaut, die seit 2002 im PflEG gesetzlich verankert sind. Diese Ange-<br />
bote beruhen vor allem auf sozialem Engagement und sind ohne Ehrenamt nicht um-<br />
setzbar. Zudem ist ein großer Teil der Bevölkerung dazu bereit, sich ehrenamtlich zu<br />
engagieren (<strong>Fr</strong>eiwilligensurvey 1999). Genau an dieser Bereitschaft muss Soziale Ar-<br />
beit ansetzen, um das Ehrenamt zu fördern. Darüber hinaus sind Soziale Arbeit und Eh-<br />
renamt geschichtlich sehr eng miteinander verbunden. Für die Soziale Arbeit insgesamt<br />
ergibt sich daraus aber zwingend, die Aufgaben von Profession und freiwilligen Enga-<br />
gement u. a. durch die Schaffung entsprechender Strukturen klar zu trennen. „Helfen<br />
wurde nie vollständig verberuflicht und kann es auch nie werden.“ (Nadai u.a. 2005, S.<br />
165).<br />
Grundsätzlich ist, wie Rosenkranz und Weber argumentieren, zu beachten, dass der<br />
Einsatz von <strong>Fr</strong>eiwilligen eine Ergänzung ist mit einem qualitativ eigenständigen Bei-<br />
trag, wovon Professionelle und Ehrenamtliche profitieren (2002, S. 7). Diese Aussage<br />
macht auch den Wandel im Ehrenamt deutlich. Es sind nicht mehr ausschließlich die<br />
altruistischen Motive, sondern zunehmend spielen der eigene Nutzen sowie die Kompe-<br />
tenzerweiterung eine Rolle. Das bedeutet, dass die Ehrenamtlichen selbst Beteiligte im<br />
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