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Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV

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Herzfrequenz und des Blutdrucks sowie die Schwächung des Immunsystems auf (ebd.,<br />

S. 30). Darüber hinaus berichtet die Zeitschrift „Pflegen Ambulant“, dass ein Zusam-<br />

menhang der psychischen Belastung einhergeht mit Schlaflosigkeit, Unruhe und nervö-<br />

sen Zuständen (Hiersch, Hayder, Borger 2004, S. 20). Wenn die pflegenden Angehöri-<br />

gen an ihre Leistungsgrenze geraten, kann es mit dem „Bournout-Syndrom“ verglichen<br />

werden (ebd., S. 20). In einer Untersuchung von 1995 wurde festgestellt, dass pflegende<br />

Angehörige ihren Gesundheitszustand wesentlich schlechter einschätzen, als nicht pfle-<br />

gende Angehörige (Gutzmann, Zank 2005, S. 157). Der Gesundheitszustand wird durch<br />

nächtliche Pflege zusätzlich belastet (ebd.). Als Folge der gesundheitlichen Einschrän-<br />

kung tritt ein erhöhter Schlaf- und Beruhigungsmittelkonsum auf (Wilz, Adler, Gun-<br />

zelmann 2001, S. 30). Psychische Folgen der Belastung sind vor allem Depressivität,<br />

aber auch mehr Ängstlichkeit und Feindseligkeit und ein geringeres Maß an Lebenszu-<br />

friedenheit (ebd., S. 31). Die pflegenden Angehörigen fühlen sich „in ihren persönlichen<br />

<strong>Fr</strong>eiräumen, Lebensperspektiven und in ihren Sozialkontakten eingeschränkt“ (ebd., S.<br />

31). Besonders oft berichten Angehörige von Mangel an sozialen Kontakten. So werden<br />

spontane Besuche sowohl zu Hause als auch außerhalb der Wohnung ausgeschlossen<br />

oder zumindest als problematisch eingeschätzt (Hiersch, Hayder, Borger 2004, S. 20).<br />

Trotz dieser erheblichen Belastungsfaktoren sind Angehörige dazu bereit, alles zu tun,<br />

damit die stationäre Versorgung vermieden wird. Sie geben ihre eigenen Bedürfnisse<br />

völlig auf, um die häusliche Pflege zu gewährleisten (Wilz, Adler, Gunzelmann 2001, S.<br />

31).<br />

Um Zusammenhänge zwischen Belastungsfaktoren und der individuellen Belastung zu<br />

skizzieren sind Modelle wie von Pearlin und Zarit sehr hilfreich. Folgend möchte ich<br />

auf das theoretische Modell zur pflegebedingten Belastung von Zank (nach Pearlin und<br />

Zarit) eingehen. Dieses Belastungsmodell beschreibt die verschiedenen Ebenen im<br />

zeitlichen Verlauf, die auf die pflegenden Angehörigen einwirken. Mit diesem Modell<br />

können alle wichtigen Zusammenhänge erfasst werden.<br />

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