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Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV

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3. Fehlen klinischer Hinweise oder spezieller Untersuchungsbefunde, die auf eine<br />

System- oder Hirnerkrankung hinweisen, welche eine Demenz verursachen kann<br />

(…).<br />

4. Fehlen eines plötzlichen apoplektischen Beginns oder <strong>neu</strong>rologischer Herdzei-<br />

chen wie Hemiparese, Sensibilitätsverlust, Gesichtsfeldausfälle und Koordinati-<br />

onsstörungen in der <strong>Fr</strong>ühphase der Krankheit (solche Phänomene können jedoch<br />

später hinzukommen).“<br />

Die Dauer der <strong>Alzheimer</strong>-Demenz kann bis zu 20 Jahren betragen. Bei einer Längs-<br />

schnittstudie wurde die mittlere Überlebensdauer nach Eintritt der Krankheit bei Män-<br />

nern von 5,7 und bei <strong>Fr</strong>auen von 7,2 Jahren errechnet (Gutzmann, Zank 2005, S. 59).<br />

Bei der präsenilen Demenz, dem Krankheitsbeginn vor dem 65. Lebensjahr, ist tenden-<br />

ziell mit einer längeren Überlebensdauer zu rechnen (ebd. S. 59). Nach dem ICD 10<br />

(Dilling, Mombour, Schmidt 2005, S. 64) tritt bei einer präsenilen Demenz vom Alz-<br />

heimer Typ eine raschere Verschlechterung auf, als bei senilen Formen.<br />

Nach Förstel, Maelicke und Weichel (2005, S. 28) ist die <strong>Alzheimer</strong> Demenz in mehre-<br />

re Phasen gegliedert. Zunächst wird die Prädemenzphase, also die Phase vor der Diag-<br />

nosefeststellung beschrieben, die ca. 5-7 Jahre dauern kann. Es treten die ersten Anzei-<br />

chen auf, wie z.B. die Verminderung der Fähigkeit etwas Neues zu lernen. Die nächste<br />

Phase ist das frühe Demenzstadium, mit einer Dauer von etwa 3 Jahren. Kennzeichen<br />

für dieses Stadium sind z.B. Wortfindungsstörungen und die Einschränkung der Merk-<br />

fähigkeit. Das Altgedächtnis verliert an Detailschärfe und es bestehen Unsicherheiten<br />

bei der zeitlichen Einordnung von Ereignissen. Im mittleren Demenzstadium, mit einer<br />

Dauer von ca. 3 Jahren, ist das Neugedächtnis stark beeinträchtigt. Die Fähigkeit, Hand-<br />

lungsabläufe zu organisieren und zu koordinieren, ist unzureichend und der Demenzer-<br />

krankte findet sich nicht mehr in seiner eigenen Wohnung zurecht. Weiterhin verliert<br />

die Biografie langsam an Plastizität und Detailreichtum. Die Erkrankten werden im<br />

Verlauf der Krankheit zunehmend unruhiger und neigen zu Wutausbrüchen, weil oft-<br />

mals Situationsverkennungen auftreten (Gutzmann, Zank 2005, S. 59). Diese heftigen<br />

Ereignisse treten in der Häuslichkeit etwa bei 30-50% der demenziell Erkrankten auf<br />

(ebd., S. 59). Im späten Demenzstadium sind sämtliche kognitive Leistungen beein-<br />

trächtigt, die Sprache reduziert sich auf einzelne Sätze, Wörter oder Silbenwiederholun-<br />

gen (Förstel, Maelicke Weichel 2005, S. 28). In dieser Phase kommt es meist zu Inkon-<br />

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