Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV
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können. Sie werden von geschulten ehrenamtlichen Helfern unter Anleitung von Fach-<br />
kräften ausgeübt (siehe Kapitel 2.5) und schaffen vor allem, eine zeitliche Entlastung.<br />
Kann die ambulante Versorgung nicht mehr durch die Angehörigen aufgrund der<br />
Schwere der Pflegebedürftigkeit, langandauernder Pflege oder konfliktträchtiger Bezie-<br />
hungen gewährleistet werden, besteht die Möglichkeit der stationären Pflege. In<br />
Deutschland gibt es schon vermehrt dementengerechte Wohnbereiche, die speziell auf<br />
dementielle Erkrankungen ausgerichtet und ausgestattet sind.<br />
Aber welche Wirkungen haben diese Entlastungsmöglichkeiten? Nach einer Untersu-<br />
chung von Sörensen, Pinquart und Duberstein (Gutzmann, Zank 2005, S. 169f.) wurde<br />
in „einer ersten Meta-Analyse alle Arbeiten zu Interventionen mit pflegenden Angehö-<br />
rigen Älterer unabhängig vom Krankheitsbild“ untersucht. In einer zweiten Analyse,<br />
gingen Pinquart und Sörensen der <strong>Fr</strong>age nach, ob diese Befunde auch für die Pflegen-<br />
den Demenzkranker gelten. Bei dieser Evaluation wird, wie bereits beschrieben auf ein-<br />
zelnen Interventionen eingegangen. Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissen schluss-<br />
folgern, dass subjektive Belastungen und Depressionen reduziert werden, das subjekti-<br />
ves Wohlbefinden erhöht sich sowie Wissen und Pflegekompetenzen werden verbessert<br />
(ebd., S. 171). Diese Effekte sind signifikant, aber nicht sehr ausgeprägt (ebd.). Dabei<br />
sollten vermehrt Psychotherapie und Erholungsinterventionen aufgrund ihrer größeren<br />
Wirksamkeit, im Gegensatz zu den anderen Möglichkeiten, genutzt werden (ebd.).<br />
2.5 Niedrigschwellige Betreuungsangebote<br />
Niedrigschwellige Entlastungsangebote haben das Ziel, den Pflegenden demenzerkrank-<br />
ter Menschen eine Möglichkeit zu schaffen, sich Auszeiten zu nehmen um auch einmal<br />
Zeit für sich selbst zu haben. Weiteres Ziel ist die Linderung von Folgen der Einschrän-<br />
kung von Alltagskompetenz der demenziell erkrankten Menschen. Diese zusätzliche<br />
Leistung der Pflegeversicherung kann seit dem 01.01.2002 in Anspruch genommen<br />
werden und setzt zwischen der häuslichen und der professionellen Pflege an (Wendt<br />
2002, S. 308). Durch die unkomplizierte Zugänglichkeit bietet dieses Angebot eine<br />
Chance, dass sich die belasteten Angehörigen darauf einlassen können. Die Betreuungs-<br />
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