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Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV

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Unterstützungsinterventionen für pflegende Angehörige sind Gesprächs- und Selbst-<br />

hilfegruppen, die auf die emotionale Unterstützung, Informations- und Erfahrungsaus-<br />

tausch pflegender Angehöriger zielen (ebd., S. 163). Es werden Kontakte zu anderen<br />

Betroffenen geschaffen, die ähnliche Situationen durchleben. Somit erfahren pflegende<br />

Angehörige, dass sie mit der Bewältigung der Pflege demenziell erkrankter Menschen<br />

nicht allein sind und andere Pflegende mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert wer-<br />

den (Bayer-Feldmann 2006, S. 1). Die meisten Selbsthilfegruppen bestehen über mehre-<br />

re Jahre und sind nicht zeitlich begrenzt. Das ist besonders hilfreich, weil sich im Ver-<br />

lauf der Erkrankung die Probleme immer wieder verändern (ebd.). Nach Einschätzung<br />

der Gruppenleiterinnen tritt bei 70% der Angehörigen ein großer Entlastungseffekt ein<br />

(BMFSFJ 2002, S. 203). Die emotionale Unterstützung in der Gesprächs- und Selbsthil-<br />

fegruppe ist der „Moderator zwischen dem subjektiven wahrgenommenen Stress durch<br />

primäre und sekundäre Stressoren und den langfristigen Konsequenzen“ (Gutzmann,<br />

Zank 2005, S. 163). Die Anerkennung und Unterstützung durch ebenfalls betroffene<br />

Angehörige wirkt sich unmittelbar auf die allgemeine Befindlichkeit des pflegenden<br />

Angehörigen aus. Diese Unterstützungsintervention hat keine Wirkung auf den objekti-<br />

ven Stressoren (ebd.).<br />

Psychoedukative Interventionen finden ebenfalls in Gruppen statt. Im Gegensatz zu<br />

Selbsthilfegruppen steht hier die von professionellen Experten geleistete Wissens- und<br />

Informationsverarbeitung im Mittelpunkt. Es werden die Inhalte zum Krankheitsbild,<br />

den Ursachen und den Verlauf von Demenz vermittelt und Pflegetechniken erlernt.<br />

Darüber hinaus wird ein Überblick über rechtliche und finanzielle Unterstützungsmög-<br />

lichkeiten, bestehende Versorgungseinrichtungen und über Gesundheitsförderung der<br />

Pflegenden gegeben. Die psychoedukative Intervention ist vor allem eine instrumentelle<br />

Unterstützung, die die Kontextbedingungen verbessert. (ebd., S. 163f.)<br />

Psychotherapeutische Interventionen ist eine Zusammensetzung aus therapeutischen<br />

Ansätzen und zielt auf die Modifikation des Erlebens und Verhaltens des Pflegenden.<br />

Sie finden in Einzel- oder Gruppensettings statt. Die Angebote können kognitiv-<br />

verhaltens-therapeutisch orientierte Gesprächsgruppen für Angehörige oder psychody-<br />

namisch orientierte Gruppenarbeit sein. Sie lernen, durch die Reflexion eigener Verhal-<br />

tensweisen, Gefühle, Kompetenzen und Defizite besser einzuschätzen. Dadurch redu-<br />

zieren sie unrealistische Erwartungen. Diese Intervention setzt bei den objektiven Stres-<br />

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