Diplomarbeit Fr. Krauß_neu - Alzheimer Gesellschaft Thüringen eV
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ten und ein hohes Alter haben, vermehrt depressive Symptome und geringere Selbst-<br />
wirksamkeitserwartungen aufweisen (ebd., S. 623).<br />
Durch die Versorgung demenzerkrankter Menschen erfolgt eine gravierende Verände-<br />
rung der pflegenden Angehörigen. In Untersuchungen zum Belastungserleben wurde<br />
nachgewiesen, dass pflegende Angehörige (Wilz, Adler, Gunzelmann 2001, S. 30):<br />
• Verschlechterung ihres körperlichen Gesundheitszustandes und Wohlbefindens,<br />
• Einbußen des psychischen Wohlbefindens,<br />
• finanzielle Belastungen,<br />
• Einschränkungen der Quantität und Qualität der sozialen Beziehungen innerhalb<br />
und außerhalb der Familie,<br />
• Begrenzungen in ihren persönlichen Handlungsspielräumen und Zukunftsper-<br />
spektiven sowie<br />
• Verschlechterungen im Gesundheitsverhalten<br />
erleben.<br />
Die pflegenden Angehörigen bekommen die Belastungen in zwei Ebenen mit; der Ob-<br />
jektiven und der Subjektiven. Zu der objektiven Belastung gehören die Pflegeaufga-<br />
ben. Diese sind vielfältig und bedürfen oft eines intensiven Zeitaufwandes. Pflegende<br />
Angehörige leisten Hilfestellungen bei der Haushaltsführung, bei den grundlegenden<br />
Verrichtungen sowie bei der medizinischen Versorgung. Darüber hinaus koordinieren<br />
sie die pflegerische, ärztliche und sozialtherapeutische Betreuung. Die Angehörigen<br />
kümmern sich auch um Finanz- und Behördenangelegenheiten. Die Aufgaben, die spe-<br />
ziell durch die kognitiven Verhaltensdefizite entstehen, sind emotionale Unterstützung,<br />
demenzgerechte Gestaltung der Wohnung, Tagesstrukturierung und Beaufsichtigung.<br />
(Gutzmann, Zank 2005, S. 152f.)<br />
Bei der subjektiven Belastung spielen besonders die kognitiven Krankheitsdefizite<br />
eine große Rolle. Die Pflegenden „leiden am Sterben der gemeinsamen Biographie,<br />
haben mitunter das Gefühl, einen Schandfleck in der Familie zu haben, empfinden<br />
Scham über ihre vermeintlichen Defizite, verspüren einen Verlust an Zuneigung zum<br />
Gepflegten und empfinden Wut über einen Lebensabend, den sie sich gemeinsam an-<br />
ders vorgestellt hatten.“ (Gutzmann, Zank 2005, S. 154). Die permanente Beaufsichti-<br />
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