А. Монастырский, Н. Панитков, И. Макаревич, Е. Елагина, С ...
А. Монастырский, Н. Панитков, И. Макаревич, Е. Елагина, С ...
А. Монастырский, Н. Панитков, И. Макаревич, Е. Елагина, С ...
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während der Aktion einfach ein Zustand des Hörens als solcher, der einen Prozess der Befreiung von<br />
jeglichen konkreten Inhalten in Gang setzte. Die Aufmerksamkeit wurde dabei auf die materiellen<br />
Details der Losungsinstallation in der Natur gelenkt. Ein Befestigungspunkt der Losung war durch<br />
ein gelbes Klebeband markiert, mit dem der Kassettenrecorder angebracht war, der andere<br />
Befestigungspunkt durch eine orangefarbene Stehaufpuppe. Dazwischen waren Blätter mit dem<br />
wissenschaftlichen Kommentar zu dem vorgelesenen Sutra aufgehängt. Der Akzent lag also auf dem<br />
Design, auf der Ausgestaltung der Losung. Und wieder hat die Textmaschine weitergearbeitet und<br />
eine Verzweigung des Texts in seine Kommentare hervorgebracht.<br />
Ich denke, dass dies nicht nur eine einseitige Bewegung stimulieren kann, die zu immer entfernteren<br />
Kontexten führt und ihre Vollendung in ästhetischer Selbstgenügsamkeit findet. Ich denke eher an<br />
eine Spiralbewegung, die auf unerwartete Weise auch einen Kontakt mit dem umgebenden Kontext<br />
der neuen russischen Realität bewirken kann.<br />
A.M.: Bei der „Losung 2005― denke ich überhaupt nicht an irgendwelche aktuellen Kontexte, und sie<br />
interessieren mich auch nicht, selbst wenn es sie dort gibt. Für mich ist diese Losung vor allem eine<br />
abstrakte Komposition, eine chromatische Struktur. Sie ist wie ein Musikstück. Es geht um das<br />
Wechselverhältnis von taoistischer und buddhistischer Mentalität (was vielleicht durchaus aktuell ist<br />
– zumindest für die KA). Und es gab ein sehr seltsames Moment von Lebendigkeit: das<br />
Reisigbündel, durch das der Kassettenrecorder ersetzt wurde, und den Pharaonenhund, der während<br />
der Aktion anwesend war. Nach den vorausgehenden vier Aktionen zum Thema des russischen<br />
Kosmismus weckt diese letzte Aktion bei mir keinerlei diskursive Wünsche, sie zu verstehen. Und<br />
das ist gut.