DER MAINZER Restaurant- und Weinführer 2019
DER MAINZER stellt die besten Restaurants und Winzer aus Mainz und Rheinhessen vor.
DER MAINZER stellt die besten Restaurants und Winzer aus Mainz und Rheinhessen vor.
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LEBEN WIE GOTT IN RHEINHESSEN,<br />
JA, IN MAINZ UND RHEINHESSEN.<br />
Wo früher eine Gourmet-Diaspora war, hat sich heute eine flächenübergreifende<br />
Feinschmecker-Szene etabliert. Wo gab es das<br />
früher, dass man in Schwabenheim, Saulheim oder Flonheim nicht<br />
wusste, in welche gute Gaststätte man gehen sollte?<br />
Versuchen Sie einmal spontan am Samstagabend einen <strong>Restaurant</strong>platz<br />
zu bekommen, egal, ob in Mainz oder in Rheinhessen:<br />
Pustekuchen, alle Plätze besetzt. Das hat einen ganz einfachen<br />
Gr<strong>und</strong>: Endlich verschwinden nicht mehr alle guten Köche in der<br />
Sterneküche, sondern bieten ihre kenntnisreichen Künste einer<br />
großen Gästeschar in raffinierten Landgasthöfen an. (Wir freuen<br />
uns auf die Wiedereröffnung von Steins Traube im Sommer <strong>2019</strong>!)<br />
Hilfreich dabei ist auch, wenn Gäste ein klares Küchenkonzept<br />
erkennen. Das Heinrichs (Mainz) hat sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
mit traditionellen Schmor- <strong>und</strong> Kochgerichten erarbeitet. Wo<br />
findet man z.B. Kalbszunge, Kalbsbries <strong>und</strong> Kalbsnieren auf einer<br />
Speisenkarte? Das i-Tüpfelchen ist die hervorragend bestückte<br />
Weinkarte – so einfach ist das. Oder die klare <strong>und</strong> übersichtliche<br />
Speisen- <strong>und</strong> Getränkekarte des Goldenen Engels in Flonheim,<br />
oder die einfachen, aber schmackhaften Gerichte der Nieder-<br />
Olmer Weinstube: drei warme Gerichte, ein paar kalte Speziali -<br />
täten, guter Wein <strong>und</strong> gute Preise.<br />
Wo wir gerade beim Wein sind: Jedes Jahr stoßen neue Winzer<br />
in die Spitzengruppe vor <strong>und</strong> überzeugen mit ihrem f<strong>und</strong>ierten<br />
Wissen <strong>und</strong> neuen Ideen. Gott sei Dank sind die Schoppen für<br />
1,90 Mark verschw<strong>und</strong>en. Jetzt ist überproportional mehr Qualität<br />
im Glas <strong>und</strong> in der guten Gastronomie sind<br />
Preise von 4 bis 6 € für ein Glas Wein mit 0,2<br />
Liter fast normal geworden. Auch Literweine<br />
können heute schmecken. Und wenn die Gastronomie<br />
einen 8 €-Einkaufswein für 24 € anbietet,<br />
dann muss das Glas eben 8 € kosten. Das ist fair<br />
kalkuliert, der dreifache Einkaufspreis.<br />
(Beim Thema Kalkulation fällt mit immer<br />
mein Besuch auf der Weltausstellung in Han -<br />
nover ein. Das ist zwar schon ein paar Jahre<br />
her, aber das Prinzip ist aktuell. Dort tranken<br />
wir einen Rosé von einem rheinhessischen<br />
Winzer, die Flasche ab Hof 2,50 Mark. Wir<br />
staunten nicht schlecht, dass das Glas dort für<br />
12,50 Mark angeboten wurde. Das wurde mit<br />
dem Faktor 18 multipliziert. Erfüllte das den<br />
Tatbestand des Wuchers?)<br />
Seien wir froh, dass man uns fair kalkulierte<br />
Gerichte <strong>und</strong> Weine präsentiert <strong>und</strong> freuen wir<br />
uns jeden Tag auf eine neue Entdeckung, seien<br />
es neue <strong>Restaurant</strong>s oder ein neuer Winzer, die<br />
uns alle das Leben etwas genussvoller gestalten.<br />
Viel Spaß beim Genuss.<br />
WEIN<br />
KLOSTER<br />
HOTEL