DER MAINZER Restaurant- und Weinführer 2019
DER MAINZER stellt die besten Restaurants und Winzer aus Mainz und Rheinhessen vor.
DER MAINZER stellt die besten Restaurants und Winzer aus Mainz und Rheinhessen vor.
- No tags were found...
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
52<br />
D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />
Verbindung mit dem w<strong>und</strong>erbar kräftigen<br />
Schwarzbrot. (Dominik Römer bezieht den<br />
Handkäs übrigens aus einer alteingesessenen<br />
Manufaktur in Groß-Gerau.)<br />
Als weitere Vorspeise wird an unserem Tisch<br />
der »Kleine Brotsalat« (6,20 €) serviert, der<br />
tatsächlich recht groß dimensioniert ist. Weißkraut,<br />
Rübchen, Frühlingszwiebeln, karamellisierte<br />
Kürbiskerne, Nüsse, grüne <strong>und</strong> schwarze<br />
Oliven sowie geröstete Brotwürfel sind die augenscheinlichsten<br />
Zutaten. Diese Komposition<br />
schmeckt ausgesprochen kräftig <strong>und</strong> dank des<br />
wohlaustarierten Pestos nicht zu sauer. Mein<br />
Begleiter widmet sich derweil seiner Gelben<br />
Gewürz-Linsensuppe mit fermentiertem Kraut<br />
<strong>und</strong> Feldsalat zu 5,90 €, keiner gewöhnlichen<br />
Linsensuppe, denn die karamellisierten Erdnüsse,<br />
der Rucola <strong>und</strong> der Spinat sind Zutaten,<br />
die man in dieser Verbindung nicht kennt.<br />
Als nächstes gibt es das Kassler vom Landschwein<br />
»aus der Pann« (18,50 €). Vereint ist<br />
das in Würfel geschnittene Fleisch mit mediterranem<br />
Gemüse <strong>und</strong> gebackenen Kartoffeln,<br />
obenauf liegt ein adrett anzuschauendes<br />
Spiegelei. Das Fleisch ist wirklich ungewöhnlich,<br />
extrem zart <strong>und</strong> sehr schmackhaft. Die geräucherte<br />
Wisperforelle mit Pfefferwurst, Blumenkohl<br />
<strong>und</strong> Roter Bete zu 17,80 € kommt dem<br />
Esser für seinen Geschmack ein wenig zu salzig<br />
vor, was ich nach einer kleinen Speiseprobe<br />
nicht bestätigen kann.<br />
Nun haben wir uns als Hauptspeise das<br />
»Grande Finale« (14,50 €) ausgeguckt. Hierbei<br />
handelt es sich um Spaghetti, die vor den Augen<br />
der Gäste am Tisch im großen Parmesanlaib<br />
den letzten geschmacklichen Schliff erhalten.<br />
Feiner Speck, junger Knoblauch – zwölf<br />
Zehen für zwei Portionen – <strong>und</strong> zarte Salbeiblätter<br />
begleiten das Duett aus selbst hergestellten<br />
Nudeln <strong>und</strong> einer mächtigen Parmesanhaube.<br />
Köstlich!<br />
Ebendieser Eindruck hält sich noch lange,<br />
nachdem wir das MA:DORO verlassen haben.<br />
Fazit: Das MA:DORO (wie der Name entstanden<br />
ist, erfährt man am besten im persönlichen Gespräch<br />
mit dem <strong>Restaurant</strong>-Chef) ist eine Bereicherung<br />
für die Mainzer Gastronomie-Landschaft.<br />
Dominik Römer, der in mehreren<br />
Küchenbrigaden renommierter Häuser gearbeitet<br />
hat, zeigt mit seiner Küche, dass man gegen<br />
den Strom schwimmen <strong>und</strong> doch zahlreiche<br />
Geschmäcker erreichen kann. Er kocht mutig,<br />
mit eigenem Stil <strong>und</strong> dem Willen, gut <strong>und</strong> deutlich<br />
zu würzen. Die Portionen stellen absolut<br />
zufrieden, ohne dass sie übermäßig wirken. In<br />
Sachen Wein ist Dominik Römer ebenfalls sehr<br />
gut aufgestellt. Die jeweils vier bis fünf Weine<br />
von Gröhl, Braunewell <strong>und</strong> Hiestand decken ein<br />
breites Spektrum an passenden Essensbegleitern<br />
ab, zudem hat der Chef gerade mit dem<br />
Pinot noir <strong>und</strong> dem Portugieser des pfälzischen<br />
Weinguts Stern einen guten Griff gemacht.<br />
Reservierung ist in jedem Fall anzuraten.<br />
MARGARETHENHOF<br />
Eckhards <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Vinothek<br />
Am Sportfeld 23-25 | 55270 Schwabenheim an der Selz<br />
Tel. 06130 940 2702 | www.weingut-margarethenhof.de<br />
Geöffnet: Mi-Sa 17-22 Uhr, So <strong>und</strong> fiertags 12-22 Uhr,<br />
Ruhetag: Mo <strong>und</strong> Di<br />
Vorspeise: 4,20-11,80 € | Hauptspeise: 14,50-22,00 €<br />
Dessert: 4,60-6,80 € | Offener Wein (0,2l): 2,90-9,90 €<br />
Bewertung<br />
Essen 8,0<br />
Trinken 8,0<br />
Service 7,5<br />
Ambiente 8,0<br />
Preis/Leistung 7,5<br />
Gesamtnote Ø 7,8<br />
Kappen 8<br />
Der Run auf den Margaretenhof ist ungebrochen.<br />
Vor allem Hochzeitsgesellschaften<br />
<strong>und</strong> andere gesellige Feierbiester haben ihn<br />
ins Herz geschlossen, weshalb er an vielen<br />
Sommerwochenenden schon Monate im Voraus<br />
ausgebucht ist. Das hat seinen Gr<strong>und</strong>:<br />
Am Rande Schwabenheims fasziniert nicht<br />
nur das Ambiente, ein lichtdurchfluteter Bau<br />
mit gemütlich-mondäner Terrasse, sondern<br />
auch das Angebot an Speisen <strong>und</strong> Getränken. Die Weine stammen<br />
meist aus dem hauseigenen Weingut <strong>und</strong> sind Garant eines stabilen<br />
Preis-Leistungsverhältnisses, auf das immer mehr K<strong>und</strong>en achten.<br />
Beachtlich ist die Bandbreite der Rebsorten, zu denen nicht<br />
nur Burg<strong>und</strong>ertrauben aller Art, sondern auch Riesling, Syrah,<br />
Merlot, Dornfelder, Huxel, Müller-Thurgau <strong>und</strong> Bacchus gehören.<br />
Ich starte meinen Test mit einer Garnelenschaumsuppe (6,20 €).<br />
Zuvor hat der professionelle Service mit vier Scheibchen Baguettebrot<br />
eine zarte Aioli serviert, eine kühle Crème aus viel Knoblauch<br />
<strong>und</strong> Olivenöl, dazu dezent gesalzen. Danach m<strong>und</strong>et das aufgeschäumte<br />
Süppchen mit seinen zwei gebratenen Garnelen am<br />
Spieß umso besser. Eine süß-saure Köstlichkeit!<br />
Das macht Lust auf den Hauptgang, ein Wiener Schnitzel<br />
(16,90 €), das neben Winzerpfanne <strong>und</strong> Rumpsteak zu den Klassikern<br />
in Schwabenheim gehört. Wahlweise mit Pommes Frites oder<br />
Bratkartoffeln wird es serviert. Ich nehme die Pommes, die EUkonform,<br />
also nicht vor Fett triefend <strong>und</strong> goldgelb auf den Tisch<br />
kommen. Das Schnitzel, eine Riesenportion übrigens, steckt in<br />
einer bissfesten Panade. Dazu gibt es zwei Zitronenscheiben <strong>und</strong><br />
ein kleines Schälchen Johannisbeergelee, das den Geschmacks -<br />
horizont erweitert. Das passt! Frisch <strong>und</strong> nicht wie so oft in einer<br />
Sauce ertrunken ist der ebenfalls große Beilagensalat, zu dem<br />
auch ein paar Gurkenscheiben <strong>und</strong> Croutonwürfelchen gehören.<br />
Begleitet wird das Ganze von einer fruchtig-süßen Gewürztraminerspätlese<br />
(4,50 €), die – wie man in Rheinhessen so schön sagt –<br />
den ganzen M<strong>und</strong> tapeziert.<br />
Eine kleine crème brûlée samt Espresso (4,60 €) beschließt meinen<br />
Ausflug nach Schwabenheim, wo man seinen Platz am besten<br />
aber reservieren sollte.