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DER MAINZER Restaurant- und Weinführer 2019

DER MAINZER stellt die besten Restaurants und Winzer aus Mainz und Rheinhessen vor.

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D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N<br />

Verbindung mit dem w<strong>und</strong>erbar kräftigen<br />

Schwarzbrot. (Dominik Römer bezieht den<br />

Handkäs übrigens aus einer alteingesessenen<br />

Manufaktur in Groß-Gerau.)<br />

Als weitere Vorspeise wird an unserem Tisch<br />

der »Kleine Brotsalat« (6,20 €) serviert, der<br />

tatsächlich recht groß dimensioniert ist. Weißkraut,<br />

Rübchen, Frühlingszwiebeln, karamellisierte<br />

Kürbiskerne, Nüsse, grüne <strong>und</strong> schwarze<br />

Oliven sowie geröstete Brotwürfel sind die augenscheinlichsten<br />

Zutaten. Diese Komposition<br />

schmeckt ausgesprochen kräftig <strong>und</strong> dank des<br />

wohlaustarierten Pestos nicht zu sauer. Mein<br />

Begleiter widmet sich derweil seiner Gelben<br />

Gewürz-Linsensuppe mit fermentiertem Kraut<br />

<strong>und</strong> Feldsalat zu 5,90 €, keiner gewöhnlichen<br />

Linsensuppe, denn die karamellisierten Erdnüsse,<br />

der Rucola <strong>und</strong> der Spinat sind Zutaten,<br />

die man in dieser Verbindung nicht kennt.<br />

Als nächstes gibt es das Kassler vom Landschwein<br />

»aus der Pann« (18,50 €). Vereint ist<br />

das in Würfel geschnittene Fleisch mit mediterranem<br />

Gemüse <strong>und</strong> gebackenen Kartoffeln,<br />

obenauf liegt ein adrett anzuschauendes<br />

Spiegelei. Das Fleisch ist wirklich ungewöhnlich,<br />

extrem zart <strong>und</strong> sehr schmackhaft. Die geräucherte<br />

Wisperforelle mit Pfefferwurst, Blumenkohl<br />

<strong>und</strong> Roter Bete zu 17,80 € kommt dem<br />

Esser für seinen Geschmack ein wenig zu salzig<br />

vor, was ich nach einer kleinen Speiseprobe<br />

nicht bestätigen kann.<br />

Nun haben wir uns als Hauptspeise das<br />

»Grande Finale« (14,50 €) ausgeguckt. Hierbei<br />

handelt es sich um Spaghetti, die vor den Augen<br />

der Gäste am Tisch im großen Parmesanlaib<br />

den letzten geschmacklichen Schliff erhalten.<br />

Feiner Speck, junger Knoblauch – zwölf<br />

Zehen für zwei Portionen – <strong>und</strong> zarte Salbeiblätter<br />

begleiten das Duett aus selbst hergestellten<br />

Nudeln <strong>und</strong> einer mächtigen Parmesanhaube.<br />

Köstlich!<br />

Ebendieser Eindruck hält sich noch lange,<br />

nachdem wir das MA:DORO verlassen haben.<br />

Fazit: Das MA:DORO (wie der Name entstanden<br />

ist, erfährt man am besten im persönlichen Gespräch<br />

mit dem <strong>Restaurant</strong>-Chef) ist eine Bereicherung<br />

für die Mainzer Gastronomie-Landschaft.<br />

Dominik Römer, der in mehreren<br />

Küchenbrigaden renommierter Häuser gearbeitet<br />

hat, zeigt mit seiner Küche, dass man gegen<br />

den Strom schwimmen <strong>und</strong> doch zahlreiche<br />

Geschmäcker erreichen kann. Er kocht mutig,<br />

mit eigenem Stil <strong>und</strong> dem Willen, gut <strong>und</strong> deutlich<br />

zu würzen. Die Portionen stellen absolut<br />

zufrieden, ohne dass sie übermäßig wirken. In<br />

Sachen Wein ist Dominik Römer ebenfalls sehr<br />

gut aufgestellt. Die jeweils vier bis fünf Weine<br />

von Gröhl, Braunewell <strong>und</strong> Hiestand decken ein<br />

breites Spektrum an passenden Essensbegleitern<br />

ab, zudem hat der Chef gerade mit dem<br />

Pinot noir <strong>und</strong> dem Portugieser des pfälzischen<br />

Weinguts Stern einen guten Griff gemacht.<br />

Reservierung ist in jedem Fall anzuraten.<br />

MARGARETHENHOF<br />

Eckhards <strong>Restaurant</strong> <strong>und</strong> Vinothek<br />

Am Sportfeld 23-25 | 55270 Schwabenheim an der Selz<br />

Tel. 06130 940 2702 | www.weingut-margarethenhof.de<br />

Geöffnet: Mi-Sa 17-22 Uhr, So <strong>und</strong> fiertags 12-22 Uhr,<br />

Ruhetag: Mo <strong>und</strong> Di<br />

Vorspeise: 4,20-11,80 € | Hauptspeise: 14,50-22,00 €<br />

Dessert: 4,60-6,80 € | Offener Wein (0,2l): 2,90-9,90 €<br />

Bewertung<br />

Essen 8,0<br />

Trinken 8,0<br />

Service 7,5<br />

Ambiente 8,0<br />

Preis/Leistung 7,5<br />

Gesamtnote Ø 7,8<br />

Kappen 8<br />

Der Run auf den Margaretenhof ist ungebrochen.<br />

Vor allem Hochzeitsgesellschaften<br />

<strong>und</strong> andere gesellige Feierbiester haben ihn<br />

ins Herz geschlossen, weshalb er an vielen<br />

Sommerwochenenden schon Monate im Voraus<br />

ausgebucht ist. Das hat seinen Gr<strong>und</strong>:<br />

Am Rande Schwabenheims fasziniert nicht<br />

nur das Ambiente, ein lichtdurchfluteter Bau<br />

mit gemütlich-mondäner Terrasse, sondern<br />

auch das Angebot an Speisen <strong>und</strong> Getränken. Die Weine stammen<br />

meist aus dem hauseigenen Weingut <strong>und</strong> sind Garant eines stabilen<br />

Preis-Leistungsverhältnisses, auf das immer mehr K<strong>und</strong>en achten.<br />

Beachtlich ist die Bandbreite der Rebsorten, zu denen nicht<br />

nur Burg<strong>und</strong>ertrauben aller Art, sondern auch Riesling, Syrah,<br />

Merlot, Dornfelder, Huxel, Müller-Thurgau <strong>und</strong> Bacchus gehören.<br />

Ich starte meinen Test mit einer Garnelenschaumsuppe (6,20 €).<br />

Zuvor hat der professionelle Service mit vier Scheibchen Baguettebrot<br />

eine zarte Aioli serviert, eine kühle Crème aus viel Knoblauch<br />

<strong>und</strong> Olivenöl, dazu dezent gesalzen. Danach m<strong>und</strong>et das aufgeschäumte<br />

Süppchen mit seinen zwei gebratenen Garnelen am<br />

Spieß umso besser. Eine süß-saure Köstlichkeit!<br />

Das macht Lust auf den Hauptgang, ein Wiener Schnitzel<br />

(16,90 €), das neben Winzerpfanne <strong>und</strong> Rumpsteak zu den Klassikern<br />

in Schwabenheim gehört. Wahlweise mit Pommes Frites oder<br />

Bratkartoffeln wird es serviert. Ich nehme die Pommes, die EUkonform,<br />

also nicht vor Fett triefend <strong>und</strong> goldgelb auf den Tisch<br />

kommen. Das Schnitzel, eine Riesenportion übrigens, steckt in<br />

einer bissfesten Panade. Dazu gibt es zwei Zitronenscheiben <strong>und</strong><br />

ein kleines Schälchen Johannisbeergelee, das den Geschmacks -<br />

horizont erweitert. Das passt! Frisch <strong>und</strong> nicht wie so oft in einer<br />

Sauce ertrunken ist der ebenfalls große Beilagensalat, zu dem<br />

auch ein paar Gurkenscheiben <strong>und</strong> Croutonwürfelchen gehören.<br />

Begleitet wird das Ganze von einer fruchtig-süßen Gewürztraminerspätlese<br />

(4,50 €), die – wie man in Rheinhessen so schön sagt –<br />

den ganzen M<strong>und</strong> tapeziert.<br />

Eine kleine crème brûlée samt Espresso (4,60 €) beschließt meinen<br />

Ausflug nach Schwabenheim, wo man seinen Platz am besten<br />

aber reservieren sollte.

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