DER MAINZER Restaurant- und Weinführer 2019

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D E R M A I N Z E R R E S TA U R A N T- U N D W E I N F Ü H R E R R H E I N H E S S E N
ADAGIO
IM ATRIUM HOTEL
Flugplatzstraße 44 | 55126 Mainz
Tel. 06131 4910 | www.atrium-mainz.de
Geöffnet: tgl. 18–22 Uhr
Kleine oder große Gerichte: 5,00-32,00 €
Menüs: 49,00 € / 59,00 €
Desserts: 6,00-14,00 €
Offener Wein (0,2l): 6,50-9,50 €
Bewertung
Essen 8,5
Trinken 9,0
Service 9,0
Ambiente 9,0
Preis/Leistung 9,0
Gesamtnote Ø 8,9
Kappen 9
»Same, same, but different«
– nicht nur die
hochinteressante, wunderbare
Cuvée (Muskateller,
Riesling, Weißburgunder
2017) des Weinguts
Seehof / Rheinhessen mit
ihren Vanillearomen
(0,2l – 7,50 €) trägt diesen
vielversprechenden Namen, unter dasselbe
Motto können wir das abendliche Gesamterlebnis
im Adagio des Atrium Hotels stellen. Der anheimelnde
Garten des Restaurants mit sanft
grau-taupefarbenem Mobiliar ist überdacht von
roten Sonnensegeln und -schirmen. Zur
»blauen Stunde« werden überall Fackeln entfacht,
der mannigfache, junge, flinke Service –
locker, dennoch stets höflich – beeindruckt mit
fachlichem Wissen, das Wohlfühlambiente des
gesamten Hauses wird im nicht zu akribisch geschnittenen
Grün harmonisch fortgeführt. Die-
selbe Umgebung erscheint uns heute ein wenig unterschiedlich,
die gewohnte Speisekarte um einiges interessanter, die umfangreiche
Weinkarte (geordnet nach Weingütern) um einige Spitzen ergänzt.
Wohlklingende Namen rheinhessischer Weingüter von Rang
findet man zur Genüge; Pfalz, Baden, Nahe, Ahr, Mosel, Rheingau
sowie das nähere und entferntere Ausland sind ebenfalls vertreten
(»same, same«), aber einige Pretiosen machen die Karte halt »different«.
(Secco aus Scheurebe und Sauvignon blanc von den Gebrüdern
Krack aus Deidesheim (5,00 €), verschiedene Mainzer
Biere, hausgemachte Limonaden, der Poiré Authentique, ein Birnenschaumwein
von Eric Bordelet (7,50 €) aus der Nor mandie…)
Auch die Speisekarte wartet neben Altbekanntem mit Änderungen
auf: wir erfahren Herkunft von Fisch, Krustentieren, Käse und
Fleisch, fast alle Gerichte werden auch als kleine Portion serviert –
ein tolles Angebot. Nach knusprigem Sauerteigbrot mit griechischem
Olivenöl und englischem Flockensalz und einem kräftigen,
kleinen Kartoffel-Blutwurst-Risotto mit Schnittlauch als Gruß aus
der Küche probieren wir als erstes die Fischsuppe. Die kommt ohne
Fisch daher und besteht aus einer angenehmen Brühe auf Krustentierbasis
mit knackiger Gemüseeinlage von Karotte, Staudensellerie
und Fenchel (10,00 €). Alle Teile der Menüs lassen sich
auch einzeln bestellen und so schwelge ich zur Vorspeise in einem
Schüsselchen mit zwei wachszarten Bio-Stundeneiern auf einem
Klacks Sauce hollandaise, darüber eine Pumpernickelschmelze,
kleine gebratene Champignons, Perlzwiebelchen, Frühlingszwiebelringe
– eine geschmeidige, feine Komposition (9,00 €). Auch mein
Zwischengang ist eine Klasse für sich und zwar für Auge und Gaumen!
Ein geräucherter und gebackener halber Sellerie wird ergänzt
von Ofenradieschen (schmecken ähnlich wie Kohlrabi) und
von leuchtend pinkfarbenen, leicht säuerlich eingelegten Radieschenscheiben.
Den grünen Beitrag liefert eine Handvoll Gartenkresse.
Darunter finden sich noch ein paar Croutons und Schinken-