Gutachten über die freiwillige Übertragung der Energie - LBD ...

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dung des Gegeneinanderregelns entworfen. 16 Diese setzen zwar auf der gegenwärtigen Regelzonenstruktur auf und lassen die Regelhoheit der einzelnen Übertragungsnetzbetreiber unberührt. Es ist jedoch offensichtlich, dass sich das von der BNetzA vorgeschlagene Konzept in einer Deutschen Netz- Gesellschaft mit einer gemeinsamen Regelverantwortung und einheitlichen Geschäfts- und Reglerprozessen sehr viel einfacher und effizienter umsetzen ließe. Deshalb ist es konsequent, dass die BNetzA eine Deutsche Netz- Gesellschaft befürwortet. 5. Investoren Finanzinvestoren und strategische Investoren haben ihr Interesse an der Beteiligung an den deutschen Übertragungsnetzen bekundet. Der deutsche Regulierungsrahmen ist für strategische Investoren und für Finanzinvestoren entscheidend für die Beurteilung einer Investition in deutsche Energieversorgungsnetze. Im Mittelpunkt steht dabei, ob Risikoallokation und Renditepotenzial in einem Gleichgewicht zueinander stehen. In Bezug auf die Übertragungsnetze gilt dies einerseits für das Geschäft auf Basis der bestehenden Anlagen und andererseits in Bezug auf den Netzausbau. a) Finanzinvestoren Finanzinvestoren verfügen typischerweise über Eigenkapital, das durch institutionelle Anleger (z.B. Pensionskassen, Lebensversicherer) in spezielle Investmentfondsgesellschaften eingezahlt worden ist. Der Finanzinvestor ist als Berater des Fonds tätig und beteiligt sich in der Regel an diesem Fonds mit einem Minderheitsanteil. Die Investmentfonds spezialisieren sich mit ihren Investitionen auf bestimmte Wirtschaftszweige und bestimmte Geschäftsmodelle. Auf Infrastrukturinvestitionen spezialisierte Investmentfonds verfügen aufgrund der Kapitalintensität der Investitionsobjekte über hohes Fondskapital. Um Risiken zu diversifizieren, schließen sich Finanzinvestoren bei großen Investitionen typischerweise zu Konsortien zusammen. Sie erwarten aus ihren Investitionsobjekten einen nachhaltig stabilen Cash-flow, geringe, möglichst begrenzbare Risiken und eine angemessene, gegenüber nicht regulierten Industrien relativ geringere Eigenkapitalrendite. 16 BNetzA, Konzeptpapier für überlagerte Regel-Instanz, v. 22.07.2008, BK6-08/111-B1, http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/14086.pdf. 16
Zur Bemessung der Höhe der Renditeerwartung steht keine konsistente empirische Datenbasis zur Verfügung. Unser Erfahrungswert ist, dass solche Investoren eine Rendite von 12 bis 15 % anstreben. Dabei beurteilen Finanzinvestoren die Gewinnhöhe auf Basis der Rechnungslegung nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften, den sogenannten International Financial Reporting Standards („IFRS“) und verstehen die Eigenkapitalverzinsung innerhalb des Regulierungssystems nicht als Renditemesszahl, sondern als Entgeltkalkulationsgrundlage. Die zurzeit zulässigen Eigenkapitalrenditen nach StromNEV und ARegV sind daher nicht unmittelbar vergleichbar mit der Renditemessung eines Investors, die auf einer Rechnungslegung nach IFRS basieren. Die Investmentfonds sind international tätig. Eine Investition in das deutsche Übertragungsnetz steht deshalb im Wettbewerb zu anderen Investitionsgelegenheiten in deutsche oder europäische Infrastrukturen. Finanzinvestoren sind tatsächlich unabhängig und verfolgen bei der Steuerung der Unternehmensentwicklung die Wertsteigerung ihres Investments als Ziel. Dieses Ziel wird im bestehenden deutschen Regulierungsrahmen im Wesentlichen durch Effizienzsteigerung und das Erschließen von Synergiepotenzialen aus einer Marktkonsolidierung der vier Übertragungsnetzbetreiber erreicht werden können. Sie haben keine Interessenkonflikte aus anderen Geschäftsbereichen (z.B. Erzeugung, Handel, Vertrieb) und auch kein Quersubventionierungsinteresse (z. B. durch hohe Regelenergiekosten im Netzbetrieb gegenüber Regelenergieerlösen im Erzeugungsbereich). b) Strategische Investoren Als strategische Investoren bezeichnet man Unternehmen, die nicht allein eine rentable Kapitalanlage suchen, sondern die durch ihre Investition das bestehende Kerngeschäft erweitern wollen. Dies kann einerseits vertikales Wachstum in der Erweiterung der Wertschöpfung sein (dies steht allerdings im Widerspruch zu den gesetzlichen Entflechtungsvorgaben), oder aber horizontales Wachstum durch Ausweitung der Versorgungsgebiete. Die strategischen Investoren suchen nach Mehrwer- 17
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