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Gutachten über die freiwillige Übertragung der Energie - LBD ...

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1. Fremdfinanzierung: Verzinsung in <strong>der</strong> Anreizregulierung vs. Refinanzierung<br />

zu Kapitalmarktbedingungen<br />

Gemäß § 5 Abs. 2 StromNEV sind in <strong>der</strong> Netzentgeltkalkulation <strong>die</strong> Fremdkapitalzinsen<br />

in ihrer tatsächlichen Höhe anzusetzen, „höchstens jedoch in <strong>der</strong><br />

Höhe kapitalmarktüblicher Zinsen für vergleichbare Kreditaufnahmen“. In <strong>der</strong><br />

Entgeltgenehmigung hat <strong>die</strong> Bundesnetzagentur maximal solche Fremdkapitalkosten<br />

genehmigt, <strong>die</strong> <strong>der</strong> 10-jährigen durchschnittlichen Umlaufrendite<br />

festverzinslicher Wertpapiere inländischer Emittenten entsprechen. 43<br />

In dem für <strong>die</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Erlösobergrenze ab 2009 relevanten Basisjahr<br />

2006 betrug <strong>die</strong>ser Zinssatz 4,23 % (bezogen auf <strong>die</strong> letzten 10 Jahre).<br />

Für den Fall einer Übernahme eines schuldenfreien ÜNB und <strong>der</strong> Refinanzierung<br />

des betrieblichen Vermögens würden dagegen <strong>die</strong> Finanzierungskonditionen<br />

<strong>der</strong> internationalen Kapitalmärkte greifen.<br />

Zur Bestimmung <strong>der</strong> Finanzierungskonditionen wird am Kapitalmarkt bewertet,<br />

inwiefern das deutsche Regulierungssystem bei guter Unternehmensführung<br />

einen stabilen Cash-flow erwarten lässt, <strong>der</strong> sicherstellt, dass das aufgenommene<br />

Fremdkapital zu den vereinbarten Bedingungen zurückgeführt werden<br />

kann. Bei <strong>der</strong> Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen sind <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Risikotreiber das Regulierungssystem und <strong>die</strong> Finanzkraft des zu finanzierenden<br />

Unternehmens.<br />

Wie oben dargestellt, finanzieren heute <strong>die</strong> Konzernmütter <strong>die</strong> deutschen<br />

<strong>Übertragung</strong>snetzbetreiber und refinanzieren sich als integrierte Versorgungsunternehmen<br />

mit diversifiziertem Geschäft, geringer Verschuldung und hoher<br />

Rentabilität am Kapitalmarkt. Dadurch können sich integrierte Versorgungsunternehmen<br />

heute zu sehr viel besseren Konditionen am Kapitalmarkt finanzieren<br />

als an<strong>der</strong>e europäische Industrieunternehmen. Eine Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Übertragung</strong>snetze in unabhängige Gesellschaften führt dazu, dass <strong>die</strong>se weniger<br />

finanzkräftig sein werden als <strong>die</strong> integrierten Konzerne.<br />

Zudem wird das deutsche Regulierungssystem stärker in <strong>die</strong> Risikobeurteilung<br />

<strong>der</strong> unabhängigen ÜNB einfließen. Da noch keine Erfahrungen zur Stabilität<br />

des Cash-flows im deutschen Regulierungssystem vorliegen, insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Anreizregulierung, werden sich <strong>die</strong> Banken<br />

43 BNetzA, Positionspapier v. 07.03.2006.<br />

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