Gutachten über die freiwillige Übertragung der Energie - LBD ...

Dieses könnte sowohl die tatsächlichen Fremdfinanzierungskosten am Kapitalmarkt
wie die finanziellen Risiken aus den Posten EEG-Ausgleichsenergie,
Verlust- und Regelenergie umfassen.
Die Erwartung sollte in dem Fall sein, dass die ÜNB die Fremdfinanzierung,
Ausgleichs-, Verlust- und Regelenergie jeweils zu Wettbewerbsbedingungen
in transparenten Verfahren beschaffen.
Beim Netzausbau könnte das Kriterium zur Kompensation aktuell bestehender
Risiken sein, dass der ÜNB keine Zeit- und Kostenrisiken übernehmen muss,
die ein im Wettbewerb stehender Generalunternehmer nicht übernehmen
könnte. Da der ÜNB im Netzausbau auch eigene Leistungen erbringt, ist er
kein Generalübernehmer; somit müssen die – effizient entstandenen – Ist-
Kosten abgerechnet werden können. Kapitalkosten, Betriebs- und Instandhaltungskosten,
die durch die Investitionen entstehen, sollten in den Netzentgelten
gedeckt werden können.
2. Zusammenfassung
Zusammengefasst sind folgende Punkte als in der ARegV bzw. der Anwendung
der ARegV anpassungsbedürftig anzusehen:
• EEG-Ausgleichsenergie, Regelenergie, Engpassmanagement, Verlustenergie:
Anerkennung der tatsächlichen Ist-Kosten mit vorheriger
Anerkennung der t-0-Plankosten anstatt der t-2 Ist-Kosten.
• Zinsaufwand Fremdkapital: Anerkennung des tatsächlichen Zinsaufwands
nicht nur für Investitionsbudgets. Anerkennung auch des sich aus
der Restrukturierung der Passiva ergebenden Zinsaufwands im Falle
des schuldenfreien Erwerbs des Netzbetriebes. Voraussetzung ist in jedem
Fall, dass die Finanzierungsbeschaffung im Wettbewerb erfolgt.
• Eigenkapitalzins: Ermittlung eines angemessenen Zinssatzes auf Basis
eines geeigneteren Verfahrens als CAPM.
• Investitionsbudgets: Anerkennung der Ist-Kosten (mit vorheriger Anerkennung
der t-0-Plankosten) einschließlich Bauzeitzinsen, Verzinsung
des Eigenkapitals und Eigenleistung bei der Projektentwicklung, Planung,
ggf. Finanzierungsbeschaffung, Baubetreuung, Inbetriebnahme.
90