Gutachten über die freiwillige Übertragung der Energie - LBD ...

Die Gründung des nationalen Netzbetreibers erfolgte auch in Italien per
Gesetz. Vor der Liberalisierung war Enel SpA („Enel“) als vertikal integriertes
öffentliches Energieunternehmen für die Stromversorgung zuständig.
Mit Gesetz No. 79/99 vom 31. Mai 1999 („Bersani Decree“)
wurde Enel zur Entflechtung seiner Geschäftsbereiche gezwungen. Ein
staatlicher Übertragungsnetzbetreiber, die Gestore della Rete di Transmissione
Nationale („GRTN“), übernahm den Übertragungsnetzbetrieb.
Die GRTN stand im Eigentum des italienischen Bundesfinanz- und -
wirtschaftsministeriums. Die Terna wurde 1999 als neue Übertragungsnetztochter
der Enel gegründet, die nur Eigentümerrechte am Übertragungsnetz
wahrnahm und mit dessen Wartung und Ausbau betraut war.
Mit Erlass vom 11. Mai 2004 wurde die Fusion von Netzeigentum und
Netzbetrieb der Übertragungsnetze festgelegt und am 23. Juni 2004
wurden schließlich 50 % der Anteile an Terna an der italienischen Börse
gelistet. Seitdem reduzierte Enel fortlaufend ihren Anteil.
c) Spanien
1985 gründete Spanien einen zentralen Netzbetreiber für das spanische
Stromübertragungsnetz, die Red Eléctrica de Espaňa („REE“). REE war
weltweit das erste Unternehmen dessen ausschließliches Geschäftsfeld
im Energietransportbereich lag und liegt. Zunächst stand REE nicht im
Eigentum der spanischen Übertragungsnetze. Im Laufe der Jahre erwarb
es dieses jedoch von den vormals vertikal integrierten Übertragungsnetzbetreibern
Endesa, Iberdrola und Fenosa u.a. Mittlerweile ist
REE Eigentümerin von 99 % des spanischen Übertragungsnetzes.
Bis zu ihrer Privatisierung 1999 war die REE ein staatliches Unternehmen.
Sie wurde dann in eine Sociedad Anónima (S.A.) überführt. Die
S.A. ist als Rechtsform mit der deutschen AG vergleichbar.
REE ist seit 1999 börsennotiert. 80 % der Anteile befinden sich im privaten
Streubesitz. Die übrigen Anteile gehören der Sociedad Estatal de
Participaciones Industriales („SEPI“). SEPI ist eine staatliche Beteiligungsgesellschaft.
Nach dem spanischen Energiewirtschaftsgesetz darf
die Beteiligung der SEPI an REE nicht unter 10 % sinken. Energieversorgungsunternehmen
dürfen maximal 3 % an REE halten.
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