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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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kenntnisse gewannen, die in den Forschungsablauf einfließen konnten.<br />

Das dadurch erhaltene Wissen stellte sich auch bei den Interviews<br />

als vorteilhaft heraus. Von den neun Interviews wurden drei<br />

mit Frauen im Alter von 29-31 Jahren und sechs mit Männern im<br />

Alter von 23-41 Jahren durchgeführt. Davon haben eine Frau und<br />

zwei Männer schon zwei Mal und ein Mann schon drei Mal an einem<br />

Speed-Dating teilgenommen. Alle befragten Personen sind berufstätig,<br />

zwei von ihnen studieren gleichzeitig. Anhand der Interviews<br />

wurde eine Typenbildung vorgenommen.<br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Wer geht zu einem Speed-Dating?<br />

Die Türe zum Aiola öffnet sich, es tritt ein Mann in beigen Hosen und<br />

braunen Schuhen ein, klick, noch einmal die Glastür, zwei Frauen<br />

schick, aber doch „casual“ gekleidet, sie lachen, nochmal die Tür,<br />

nochmal ein Mann, schwarzes Oberteil, blaue Jeans. Was unterscheidet<br />

diese Personen vom Rest der Lokalbesucher? Ganz einfach,<br />

sie nehmen am Speed-Dating teil.<br />

Aus Interviews erfahren wir, dass sich diese Frage auch die<br />

TeilnehmerInnen selbst gestellt und anfangs eine etwas „andere“<br />

Klientel dort erwartet hätten: „Also ich hab mir eher gedacht, um es<br />

salopp zu sagen, es ist eine viel schlimmere Freakshow, als es dann<br />

tatsächlich war.“ (Bea) Die befragten Frauen stellen überraschend<br />

fest, „dass da eigentlich normale Männer waren, sag ich mal.“ (Bea)<br />

Das „Normale“ zeigt sich in unseren ausgewerteten Daten: Bei einem<br />

Speed-Dating findet man keineswegs nur „Ersatzbank-Ware“,<br />

aber auch nicht vorwiegend Business-Typen. Die TeilnehmerInnen<br />

sind bunt durchmischt: sei es im Hinblick auf die äußere oder die<br />

„innere“ Attraktivität oder im Hinblick auf den Grad der Extrovertiertheit<br />

der TeilnehmerInnen. Oftmals sind es langjährige Singles.<br />

Hinsichtlich der finanziellen und kulturellen Ressourcen lässt sich<br />

erkennen, dass die meisten der TeilnehmerInnen einen höheren<br />

Bildungsabschluss – einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss<br />

oder die Matura – haben, ungefähr die Hälfte verdient mehr<br />

als 1500 € netto im Monat. Besonders auffallend ist, dass 44% der<br />

Männer einen technischen Beruf oder ein technisches Studium ausüben,<br />

also einen großen Teil ihres Tages an einem männerdominierten<br />

Ort verbringen. In dieser Berufssparte tritt das Bedürfnis nach<br />

einer Frauen-Kennenlern-Methode verstärkt auf, weil Männer in<br />

technischen Berufen in ihrem Alltag wenig Gelegenheit haben, Frauen<br />

kennenzulernen. Auf die Frage nach der Größe des Wohnortes<br />

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