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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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kommen.“ 95 So rät die WIENERIN 1991 zu vorzeitigen vertraglichen<br />

Regelungen, um Konflikte von vornherein zu vermeiden.<br />

54<br />

„Verlobte versuchen bereits, Konflikten vorzubeugen. In<br />

notariell beglaubigten Kontrakten legen sie fest, wer den<br />

Mistkübel hinauszutragen und das Geschirr zu spülen hat.<br />

Vorhandener Besitz wird bis zur letzten Vase aufgelistet. Wird<br />

man in eine andere Stadt ziehen, wenn ihrer/seiner Karriere<br />

das förderlich sein sollte? Werden die Kinder evangelisch oder<br />

katholisch erzogen? 45 Prozent solcher Vertragsunterzeichner<br />

haben aus mindestens einer Scheidung gelernt, wie schnell<br />

solche Fragen zur Explosion führen können.“ 96<br />

Eine quantitative Auszählung der Trennungsgründe in der Frauenzeitschrift<br />

WIENERIN deckt die ‚Beziehungskiller‘ in konkreten Beispielen<br />

auf (siehe Abbildung 4-5). Während der Seitensprung bzw.<br />

die Untreue die am häufigsten angeführten Trennungsgründe sind,<br />

sind die unterschiedlichen Partnerschaftserwartungen auf Platz zwei<br />

anzutreffen. Darauffolgend wird das ‚Auseinander-Leben‘ der Partner<br />

für das Scheitern der Beziehung verantwortlich gemacht. Auch das<br />

‚Sich-Vernachlässigt-Fühlen‘ und die unterschiedlichen Rollenerwartungen<br />

der einzelnen Partner wirken sich negativ auf die Beziehung<br />

aus und führen letztlich zur Trennung oder Scheidung.<br />

Was ebenfalls ins Auge sticht, ist die große Bedeutung, die<br />

dem Sex bei der Trennung bzw. Scheidung eingeräumt wird; allen<br />

voran ist der Seitensprung, also die Ausübung sexueller Kontakte mit<br />

Dritten. Hat man unterschiedliche Sexvorstellungen, ist einer ein<br />

schlechter Liebhaber oder haben die Partner keinen Sex mehr, ist<br />

dies laut den Erfahrungsberichten in der WIENERIN der Untergang<br />

der Beziehung: „Gehen die sexuellen Wünsche beider Partner<br />

grundsätzlich völlig auseinander und bleiben beide Bedürfnisse weitgehend<br />

unerfüllt, ist zu überlegen, ob man tatsächlich zueinander<br />

paßt.“ 97<br />

95 Beck, U./ Beck-Gernsheim, E. (1990), S. 77.<br />

96 Sulich, I. (1991), S. 95.<br />

97 Fiegl, J. (1991), S. 161.

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