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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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is´ Freunden zeigt sich eine Ignoranz gegenüber ihrer homosexuellen<br />

Lebensweise, die möglicherweise auch damit zusammenhängen<br />

könnte, dass Doris vor ihrem Coming Out verheiratet war.<br />

Bei den schwulen Männern ist das Verhältnis zu den Eltern sehr<br />

unterschiedlich. Ein Interviewter weist auf massive Vorurteile seiner<br />

Eltern gegenüber einer gleichgeschlechtlichen Orientierung hin, allerdings<br />

musste er sich nie einem Coming Out und somit einer Bewertung<br />

stellen, da seine Eltern früh verstorben sind. Die anderen<br />

homosexuellen Männer pflegen entweder ein recht freundschaftliches<br />

Verhältnis zu ihren Eltern und denen der Partner oder haben<br />

sehr wenig bis gar keinen Kontakt.<br />

Die Auswertung der Interviews erweckt den Anschein, dass den<br />

Frauen der Kontakt zur Primärfamilie wichtiger ist als den Männern,<br />

und diese sich eher von Personen abgrenzen, die sie nicht vollständig<br />

akzeptieren, unabhängig von der Verwandtschaftslinie.<br />

6.10 Zukunftsperspektiven der Paare<br />

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Mehrheit der Interviewpartner<br />

konkrete Pläne, die die Partnerschaft betreffen, für die nähere<br />

und nicht für die weit entfernte Zukunft schmiedet. Unterschiede<br />

zwischen Interviewpartnern ergeben sich aber insbesondere im Hinblick<br />

auf langfristige Ziele.<br />

Jene Interviewpartner, deren Partnerschaft eher unter den Typ<br />

„biographische Selbstverständlichkeit“ fällt, verfolgen eher langfristige<br />

Ziele. So meint Eva, dass sie zwar nicht wirklich konkrete Zukunftspläne<br />

hat, ihre Vorstellungen über eine gemeinsame Zukunft<br />

mit ihrem Partner Arnold sind aber umso umfassender und genauer.<br />

236<br />

„Also, dass ich und Arnold für immer zusammen bleiben und<br />

dass wir irgendwann einmal ein Haus haben und zwei Kinder,<br />

mehr nicht, und dass unsere Kinder eben gesund sind und<br />

dass eben alles passt. […] Einfach ein gemütliches, schönes<br />

Leben…“ (Eva, 25 Jahre, 3 Jahre in Beziehung)<br />

Dasselbe trifft auch auf Barbara zu. Sie fasst ihre Pläne in einem<br />

weit gefassten zeitlichen und auch familiären Rahmen. Neben alltäglichen<br />

Ereignissen und Urlaubsplänen, also kurzfristigen Plänen,<br />

denkt sie bereits an mögliche Enkelkinder.<br />

„…und sonst noch Pläne…Enkelkinder, ja! Schon, ja. Wäre<br />

schon eingeplant, wenn sie kommen würden […] Dann nehmen<br />

wir sie auf Urlaub mit (lacht). Also die nächsten Pläne<br />

werden dann sein, dass unsere Kinder dann einmal heiraten –<br />

das sind Pläne, über die du redest, Zukunftspläne. Deine Kin-

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