Beziehungsweise(n) - SSOAR
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mende Anforderungen an die Mobilität in der heutigen modernen<br />
Gesellschaft relativiert. Auch die Religionen und Ethnien sind für die<br />
PartnerInnenwahl immer weniger wichtig. Immer größer wird hingegen<br />
der Einfluss der Schichtzugehörigkeit und der Bildung. Die Ausbildung<br />
strukturiert den Lebenslauf, was sich wiederum auf die Freizeit<br />
auswirkt, da man mehr Kontaktchancen zu Gleichgesinnten hat 5 .<br />
So bedeutsam diese Faktoren für die PartnerInnenwahl erscheinen<br />
mögen, ist vor allem die romantische Liebe ein wichtiger Grund, um<br />
überhaupt eine Beziehung einzugehen 6 . Dieses romantische Liebesideal<br />
hat auch in der heutigen Zeit nicht an Bedeutung verloren. Es<br />
besteht der Anspruch, eine/n ideale/n Partner/in zu finden, mit<br />
dem/der man seelisch und interessensmäßig harmoniert. Zugleich<br />
besteht ein hohes Autonomiebedürfnis jedes Individuums, was dazu<br />
führt, dass Beziehungen brüchig werden. Daher suchen viele Menschen<br />
im mittleren Lebensalter eine neue Partnerschaft. Für Menschen<br />
in diesem Alter ist es schwieriger als für jüngere, potenzielle<br />
PartnerInnen kennenzulernen. Deshalb bietet sich das Internet als<br />
eine attraktive Möglichkeit der Partnerschaftssuche an.<br />
Online-PartnerInnenvermittlung ist die neueste Variante der<br />
PartnerInnensuche. So sieht die Psychologin Nicola Döring das Internet<br />
als ein wichtiges Medium für die Anbahnung und Pflege von<br />
neuen sozialen Beziehungen. 7 Doch was unterscheidet diesen virtuellen<br />
Weg der Partnerschaftssuche von dem „herkömmlichen“ Weg?<br />
1.2 Die Besonderheiten der PartnerInnensuche und -<br />
vermittlung im Internet<br />
Das Besondere an dieser Variante ist, dass zwar die ersten Schritte<br />
der PartnerInnenwahl (wie Interesse, Kontaktaufnahme, usw.) nicht<br />
wegfallen, jedoch erleichtert werden. Bei diesem Weg der PartnerInnensuche<br />
ist es nicht notwendig zuerst herauszufinden, ob der/die<br />
potentielle PartnerIn noch ungebunden ist und ob er oder sie überhaupt<br />
an einer Beziehung Interesse hat. 8<br />
Die PartnerInnenvermittlung über Internetseiten baut auf psychologischen<br />
„Kategorien und Annahmen, darüber wie das Selbst<br />
verstanden werden muss und wie Gemeinschaft durch emotionale<br />
Kompatibilität hergestellt werden kann“ 9 , auf. Baut das Kennenlernen<br />
in der herkömmlichen Welt auf die subjektive Kategorie der (äußerli-<br />
5 Vgl. Blossfeld, H./ Timm, A. (1997), S. 443.<br />
6 Vgl. Nave-Herz, R. (2004), S.131.<br />
7 Vgl. Döring, N. (2003), S. 424.<br />
8 Vgl. Lenz, K. (2003), S. 66ff.<br />
9 Illouz, E. (2006), S. 117.<br />
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