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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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Gesellschaftlicher Wandel<br />

Die Expertinnen betonen zwar einerseits einen positiven gesellschaftlichen<br />

Wandel, was das gemeinsame Beziehen von Trainingswohnungen<br />

und das Abkommen von der strikten Geschlechtertrennung<br />

betrifft, kritisieren aber andererseits die fehlende Medienpräsenz<br />

des Themas „Liebe mit Behinderung“. Es findet immer mehr<br />

Integration statt, aber auf jeden Fall noch immer zu wenig. In diesem<br />

Punkt sind sich die Expertinnen einig: Wird den Menschen mit Behinderung<br />

durch gesellschaftliche Einschränkungen, die Chance an<br />

einer gleichberechtigten Teilhabe an alltäglichen Dingen erschwert,<br />

so fällt auch die Partnersuche sowie eine funktionierende Partnerschaft<br />

nicht sehr erfolgreich aus. Können Menschen mit körperlicher<br />

Behinderung ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen,<br />

so sind sie auch vermehrt imstande, eine gleichberechtigte und<br />

gleichwertige Partnerschaft zu führen. Dinge, die für nichtbehinderte<br />

Menschen selbstverständlich sind, wie Essen oder ins Kino zu gehen,<br />

sollten auch für Paare, in denen einer eine körperliche Behinderung<br />

hat, genau so selbstverständlich werden.<br />

4.2 Ergebnisse aus den Paarinterviews<br />

Nun werden die Ergebnisse aus den Paarinterviews dargestellt.<br />

Auch hier möchten wir am Beginn unsere Interviewpartner und deren<br />

Biographie kurz beschreiben. Unsere Paare sind sehr heterogen, sie<br />

leben in unterschiedlichen Familienverhältnissen, sind unterschiedlichen<br />

Alters und gehen verschiedenen Berufen nach bzw. kommen<br />

aus verschiedenen Bildungsschichten. Auch die Art der Behinderung<br />

und die Schicksale, die dahinterstehen, sind bei den Betroffenen<br />

sehr unterschiedlich. Daher möchten wir nun die Paare näher vorstellen<br />

und einen kurzen Einblick in deren Lebenssituation geben.<br />

Arthur (Querschnittslähmung) & Anna:<br />

Arthur ist querschnittsgelähmt und sitzt daher in einem Rollstuhl. Zu<br />

seiner Lähmung kam es auf Grund eines Unfalls vor fünf Jahren, bei<br />

dem er mit dem Fahrrad unterwegs war und von einem Auto überfahren<br />

wurde. Arthur lebt alleine in einer Wohnung, die extra für seine<br />

Bedürfnisse eingerichtet wurde, will aber demnächst mit seiner<br />

Freundin zusammen ziehen. Seitdem Arthur im Rollstuhl sitzt, hat er<br />

zwei Beziehungen gehabt. Von Beruf ist er Student. Anna, knapp<br />

über 30, lernte er nach seinem Unfall in einer Lehrveranstaltung an<br />

der Universität kennen. Die beiden haben keine Kinder.<br />

Benjamin (Muskelschwund) & Birgit:<br />

Bei Benjamin wurde im Alter von 6 Jahren Muskelschwund festgestellt,<br />

der im Laufe der Jahre fortgeschritten ist. Im Alter von 12 Jah-<br />

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