Beziehungsweise(n) - SSOAR
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Bezug auf sexuelle Erfahrung. Männer werden nach häufigem Sex-<br />
und Partnerinnenwechsel als erfahren angesehen, währenddessen<br />
Frauen nach häufigem Sex- und Partnerwechsel als „Schlampe“<br />
abgestempelt werden.<br />
Eine Geschlechterangleichung ist in der WIENERIN 2008 zu<br />
bemerken, was das Thema ‚Lust‘ angeht. Es wird erstmals das Bild<br />
vermittelt, dass auch Männer von Unlust betroffen sind und zu ihr<br />
stehen lernen sollten. Der Mythos, dass er „immer möchte“, beginnt<br />
sich langsam aufzuweichen. Im Zuge dieses Geschlechter-<br />
Rollenwandels werden die Emanzipation und die berufliche Unabhängigkeit<br />
der Frau sowie die männliche negative Bewältigung des<br />
Rollenwandels am häufigsten thematisiert. Unter negativer Bewältigung<br />
des Rollenwandels für den Mann versteht die WIENERIN, dass<br />
das neue Geschlechterverhältnis Unsicherheit und Orientierungslosigkeit<br />
hervorruft: „[Männer] sind frustriert wegen ihrer heute so begrenzten<br />
Rollen, wenn sie an die mannigfaltigen Möglichkeiten denken,<br />
die ihre Frauen gewonnen zu haben scheinen.“ 79 „Die Grenzen<br />
zwischen Männern und Frauen verschwimmen. Der Mann muss<br />
plötzlich aktiv sein ICH suchen. Damit hat er seine liebe Not.“ 80 [Hervorhebung<br />
im Original] „Der Softie ist out, der Macho ist tot, der Metro<br />
einfach nur lächerlich und irgendwie weiß keiner mehr, was Frauen<br />
eigentlich wirklich von einem wollen.“ 81<br />
Die im Untersuchungszeitraum analysierten Artikel von GQ<br />
beinhalten nichts über Autonomie und Individualisierung in der Partnerschaft.<br />
Die Männerzeitschrift vermittelt im Allgemeinen wenige<br />
Inhalte, stattdessen werden hauptsächlich männliche Phantasien,<br />
Bilder und Metaphern dargestellt.<br />
Geschlechtsstereotype Rollenbilder spielen in unseren Partnerschaften<br />
eine latente Rolle und sind nicht einfach auszublenden.<br />
Dieser gegenwärtige Trend wird durch die WIENERIN vermittelt.<br />
4.5 Partnerschaftsprobleme<br />
Ein weiterer Untersuchungsbereich gilt den Partnerschaftsproblemen.<br />
Welche Problematiken konkret in der WIENERIN angesprochen<br />
wurden, zeigt die nachstehende Abbildung, geordnet nach<br />
der Häufigkeit des Auftretens.<br />
Abbildung 5: Partnerschaftsthemen nach Artikel (n=43)<br />
79 Sulich, I. (1991), S. 95.<br />
80 Hauk, P. (2008), S. 134.<br />
81 Kummer, G. (2008), S. 138.<br />
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