Beziehungsweise(n) - SSOAR
Beziehungsweise(n) - SSOAR
Beziehungsweise(n) - SSOAR
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
26<br />
Abbildung 1: Charakterisierung der Zeitschriften<br />
WIENERIN GQ<br />
Ersterscheinung 1985 1987<br />
Erscheinungsform monatlich monatlich<br />
LESERINNEN<br />
Durchschnittsalter 39 34<br />
Einkommen<br />
mehr als die Hälfte der Lese- das durchschnittliche<br />
rInnen hat ein Einkommen von<br />
2.500 Euro brutto<br />
Einkommen der LeserInnen<br />
beträgt 2.913<br />
Euro brutto<br />
Bildung 34 % der LeserInnen haben<br />
Matura oder Hochschulabschluss<br />
eher höher gebildet<br />
Neben den statistischen Angaben zum Durchschnittsleser beziehungsweise<br />
zur Durchschnittsleserin der Zeitschrift WIENERIN ist es<br />
auch interessant, die Selbstcharakterisierung der WIENERIN in den<br />
Blick zu nehmen. In der allerersten Ausgabe und in den später folgenden<br />
Jubiläumsausgaben zum fünf-, zehn-, fünfzehn-, beziehungsweise<br />
zwanzigjährigen Bestehen finden sich Zwischenbilanzen<br />
und Rückblicke auf die Geschichte der Zeitschrift. In ihrer ersten<br />
Ausgabe präsentiert sich die WIENERIN als Zeitschrift, die es sich<br />
zur Aufgabe macht, das „neue Bild der Frau“ 13 – so auch der Untertitel<br />
– zu reflektieren. Dabei will sie sich von anderen Frauenzeitungen,<br />
die „so entsetzlich hinten nach“ 14 sind, abgrenzen. Für die WIE-<br />
NERIN ist das „Zeitalter der Feminisation“ angebrochen. Frauen<br />
haben zusehends öfter berufliche Führungspositionen inne und „qualitativ<br />
haben sie es schon längst geschafft: Auch das Denken und<br />
Handeln der Männer ist längst von der Feminisation ergriffen“ 15 ,<br />
meint die WIENERIN 1985. Durch die Feminisation werden scheinbare<br />
Gegensatzpaare wie „Kind & Karriere […], [s]chön und gescheit<br />
[…], [s]tark und sensibel, erotisch und intelligent, tapfer und vorsichtig,<br />
modisch und grundsätzlich“ 16 aufgebrochen und als Einheit gesehen.<br />
Die WIENERIN hat bei ihrem Entstehen 1985 also einen emanzipatorischen<br />
Anspruch, ohne dabei auf traditionelle Elemente einer<br />
Frauenzeitschrift wie ‚Mode‘ oder ‚Kosmetik‘ zu verzichten. Die<br />
WIENERIN selbst sieht „[d]ie [ö]sterreichische Frau, die im Geburtsjahr<br />
der WIENERIN nur im Kopf emanzipiert war, aber nicht im<br />
Bauch: Die ein Leben voller Kompromisse führte und immer wieder<br />
13 O.V. (1985-86), S. 5.<br />
14 O.V. (1985-86), S. 5.<br />
15 O.V. (1985-86), S. 5.<br />
16 O.V. (1985-86), S. 5.