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Beziehungsweise(n) - SSOAR

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Verwandten beziehungsweise anderen Personen. Ein anderes<br />

Ranking zeigt sich bei Personen, die in einer Partnerschaft leben.<br />

Für sie ist der/die PartnerIn die wichtigste Person. 13<br />

Die Kontaktfreudigkeit ist bei Singles ebenso hoch wie bei<br />

Personen in einer Partnerschaft. Singles weisen charakteristische<br />

Stile in der Art des Kennenlernens auf. Hier sind Singles für neue<br />

Bekanntschaften sehr offen und flirten sehr gerne, doch liegt die<br />

Schwierigkeit bei der Vertiefung der Kontakte. 14<br />

Vor 17 Jahren wurde den österreichischen Singles bereits ein<br />

Hang zum Leben ohne Sex bescheinigt. 57 Prozent der befragten<br />

Singles gaben an, sie müssten ohne SexualpartnerIn zurechtkommen,<br />

nur 9 Prozent, dass sie körperliche Liebe zumindest einmal<br />

pro Woche genießen würden. Das Klischeebild des swinging single<br />

erfüllten nur 5 Prozent, die angaben, sie hätten zurzeit mehrere<br />

SexualpartnerInnen. 15 Dass der Geschlechtsverkehr fest in der Hand<br />

der Pärchen ist, zeigte Gunter Schmidt recht deutlich, indem er<br />

erfasste, welche Lebensform wie viel zu den gesamten Sexualakten<br />

beisteuert. Zirka 95 Prozent aller Geschlechtsverkehre in der BRD<br />

erfolgen in festen Beziehungen, wohingegen nur 5 Prozent von<br />

Singles vollzogen werden. 16<br />

Abschließend kann gesagt werden, dass das Klischee, Singles<br />

seien isoliert, auf den heutigen Single keinesfalls mehr zutrifft. Durch<br />

die zunehmende Individualisierung nehmen die sozialen Kontakte<br />

sogar zu und spielen auf dem Lebensweg des Singles eine<br />

bedeutende Rolle. Im Pluralisierungs- und Individualisierungsdiskurs<br />

tritt außerdem die Annahme hervor, dass Singles nicht nur sehr<br />

berufsorientiert seien, sondern aufgrund größerer räumlicher<br />

Mobilität und flexiblerer zeitlicher Strukturen auch Karrierevorteile<br />

hätten. 17 Über den Single wird häufig behauptet, dass er mit seiner<br />

Freiheit und Ungebundenheit optimal den Anforderungen des<br />

mobilen Arbeitsmarktes entsprechen würde. 18<br />

Diese Überlegungen werden jedoch in einigen Studien nicht<br />

bestätigt. Monyk kommt zu dem Ergebnis, dass die Präsenz von<br />

Kindern ausschlaggebender ist für die Karriere als die Partnerschaft.<br />

Die Abwesenheit von Kindern ermöglicht Flexibilität und Mobilität.<br />

Sie stellt fest, dass kinderlose Personen in Partnerschaft sogar mehr<br />

im Berufsfeld verwurzelt seien und mehr Zeit für den Job aufbringen<br />

13 Vgl. ebd., S. 110.<br />

14 Vgl. ebd., S. 185.<br />

15 Vgl. ebd., S. 38ff.<br />

16 Vgl. Schmidt, G. (2004), S. 32.<br />

17 Vgl. Tölke, A. (1998), S 132.<br />

18 Vgl. Monyk, E. (2002), S. 194.<br />

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