Beziehungsweise(n) - SSOAR
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verbundene Hypothese, dass Männer eine höhere Risikobereitschaft<br />
aufgrund des geringeren Angebots aufweisen, ist somit ebenfalls zu<br />
verwerfen. Unsere Analysen ergaben, dass Lesben und Schwule in<br />
sämtlichen Bereichen der Partnersuche differenziert vorgehen.<br />
Hauptsächlich spielen persönliche Motive eine Rolle bei der Trennung,<br />
gesellschaftliche Einflussfaktoren haben eindeutig an Wirkung<br />
verloren. Die Annahme, dass Beziehungsabbrüche eine Folgeerscheinung<br />
von rechtlicher Benachteiligung von Lesben und Schwulen<br />
sind, lässt sich im Rahmen der Untersuchungen weder bestätigen,<br />
noch widerlegen, da hier seitens der Befragten die Informationen<br />
fehlten.<br />
Eine Thematik, welche von uns im Rahmen dieses Berichtes<br />
nicht erwähnt wurde, ist das Coming-Out. Eigentlich waren unsere<br />
Fragen diesbezüglich eher für erzählgenerierende Zwecke gedacht,<br />
jedoch stellten wir fest, dass vor allem Teilnehmerinnen sehr viel<br />
darüber berichteten. Der Grund, warum dies nicht in diesen Bericht<br />
miteingeflossen ist, ist der, dass wir das Coming-Out nicht als inhaltliche<br />
Dimension für die Partnersuche berücksichtigt haben.<br />
Zu den ExpertInneninterviews ist zu sagen, dass sie wohl den<br />
besten Einstieg ins Feld gewährt haben. Die Tatsache, dass wir die<br />
Möglichkeit hatten, uns mit Fachprofis unterhalten zu können, erleichterte<br />
die Interviews mit den ProbandInnen um einiges. Außerdem<br />
konnten sämtliche Fragen zu unserem Forschungsgegenstand<br />
im Vorfeld abgeklärt werden, und zudem wurden wir für das Thema<br />
Homosexualität generell sensibilisiert.<br />
Die Beobachtungen direkt vor Ort haben uns einen ersten Einblick<br />
in die Szenewelt gewährt und waren vor allem bei den Interviews<br />
eine große Hilfestellung, da verschiedene Begrifflichkeiten wie<br />
Dark room uns bereits bekannt waren. Was hier zu bemängeln wäre,<br />
ist eine unsystematische Beobachtungsweise, die zwar anfänglich<br />
nützlich erschien, jedoch konnten die dort gewonnen Eindrücke,<br />
nicht in die Analyseergebnisse aufgenommen werden. Außerdem<br />
war aufgrund der beschränkten Zeit eine dauerhaft angelegte Beobachtungsphase<br />
ein Ding des Unmöglichen.<br />
Hinsichtlich der Internet-Forenanalysen ist zu sagen, dass sie<br />
uns einen guten Einblick in die Nutzung seitens Schwuler und Lesben<br />
gewährt hat. Wie bereits erwähnt, werden die verschiedenen<br />
Internetportale in unterschiedlicher Weise genutzt. Auch hier ist der<br />
Zeitmangel zu erwähnen, der es uns leider nicht ermöglichte, detaillierte<br />
Profilanalysen zu erstellen, die uns wahrscheinlich einen besseren<br />
Eindruck über die Personen, die diese Seiten nutzen, gebracht<br />
hätten.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir durch unsere<br />
Untersuchung einige interessante Ergebnisse bekamen, die mit Si-<br />
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